Cd-Besprechung

French Kicks - One Time Bell

French Kicks

One Time Bell

Cooking Venyl/Indigo
  Vö: 16.06.2003

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  11.5 Punkte
Stimmenzahl: 2

Mit "One Time Bell" bringen "French Kicks" nach ihren ersten zwei EPs "French Kicks" und "Young Lawyer" ihre Mischung aus Garage Rock, New Wave und "Mod-Pop" auf ihrem Debutalbum an den Musikhörer.
1998 gründete sich die Band aus den New Yorkern Nick Stumpf (Schlagzeug, Gesang), Matt Stinchcomb (Gitarre), Jamie Krents (Bass) und Josh Wise (Keyboards, Gitarre) und begann sich als Liveband zu etablieren. Später sprang dann Lawrence, Nicks Bruder, für Jamie am Bass ein.

11 Songs, 38 Minuten, 53 Sekunden, "One Time Bell". Mit dem Anfangssong "When You Heard You", strategisch gut ausgesucht, wird der Hörer langsam und schmerzlos an die Musik der "French Kicks" herangeführt, indem ein rascheres Tempo vorgegeben wird. Die Strophen leben von monotonen Gitarrenriffs und werden im Refrain von Keyboard und Einlagen der zweiten Gitarre unterstützt. Die Stimme von Nick Stumpf verbreitet leichte Melancholie, die dann bei "Wrong Side" noch mehr zum Ausdruck kommt. Diese wird beim 2. Song des neuen Albums vom Wechsel der Gitarre zwischen jeweils zwei Harmonien unterstrichen (ebenso bei "Crying Just For Show" und "Close To Modern"). Wieder wird der Refrain durch vollere Klangfülle und Instrumentierung abgegrenzt.
"One Time Bell" lebt vom streng eingehaltenen Wechsel. Mal ein "schneller", mal ein langsamer Song, mal melancholisch, mal Leichtigkeit verbreitend..."Down Now" also wieder etwas "schunkeliger" und mit dem Keyboard als "Main-Instrument". "Close To Modern" erinnert entgegen seinem Namen und gewollt mit dem Hintergrundgesang und der Instrumentierung stark an die 80er und fetttriefende Haare, was dem Song aber in keinem Fall schadet.
Etwas schwungvoller zeigen sich "French Kicks" mit "Right In Time", das vom treibenden Schlagzeug und Gitarrenriff vorangetrieben wird. Ebenso "Trying Whining" mit fröhlicheren Dur-Klängen, wenn auch wieder im bekannten obligaten Wechsel.
Der namensgebende Track des Albums "One Time Bell" beginnt mit einer Einleitung, die ein wenig an ein Bandmitglied von "Apocalytica" erinnert, das auf seinem Cello schrammelt. Aufgelöst wird der Ton von einer einsetzenden Gitarre, die in den weiteren monotonen Verlauf des Stückes mündet. Auch das "Lalala" des Sängers kann hier nicht entspannend wirken, wenn die Gitarre "unangenehme" Improvisationsübungen gegen Ende des Stückes vollbringt.
"Where We Went Off" sucht deutlich nach Versöhnung mit durchkomponierten Teilen, "Chillout" und "Radiohead-Klängen".
"Langsam leiten "French Kicks"mit "Sunday Night Is Fair" den Schluss ein und beenden mit "Piano" ihr Debutalbum. Stimmlich in den 60ern bei den Pilzköpfen, instrumental nah am Prinzip des gesamten Albums.

Mit "One Time Bell" können "French Kicks" weniger von den Socken hauen, aber trotzdem beweisen, dass sie Ahnung vom Musik haben und diese Umsetzen können. Die Monotonie besticht leider nicht und lässt eine zu große Nähe der Songs zu einander aufkommen. Auch wenn diese mit kleinen und größeren Kniffen natürlich verschieden sind. Es lohnt hineinzuhören und den doch außergewöhnlichen Sound zu kosten, aber manchmal kann Abwechslung auch ganz gut tun.

9 Punkte (von max. 15)

Maja Schwob13.06.2003

TRACKLIST
1.When You Heard You***
2.Wrong Side
3.Crying Just For Show
4.Down Now
5.Close To Modern
6.Right In Time***
7.Trying Whining***
8.One Time Bells
9.Where We Went Off***
10.Sunday Night Is Fair
11.Piano
[ *** Anspieltipps ]

Leserkommentare

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