Cd-Besprechung

Franky Lee

Cutting Edge

Burning Heart
  Vö: 26.01.2007

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Franky Lee haben im Voraus ein Stein bei mir im Brett. Schuld daran sind die Bandmitglieder, die mit ihren Hauptbands unweigerlich mit meinen Teenagererinnerungen verknüpft sind.
An erster Stelle ist Matthias Färm zu nennen. Der hauptberufliche Gitarrero von Millencolin begleitet mich bereits seit 1994. In diesem Jahr erwarb ich eine Cd names „Tiny Tunes“ die kurze Zeit später groß Erfolge feierte und in „Same Old Tunes“ umbenannt werden musste, weil ein großer Konzern auf Millencolin aufmerksam wurde und nicht mit der Namensgebung und dem Cover einverstanden war. Auf gut Deutsch: Millencolin haben Urhebergedöns geklaut ohne nachzufragen. Das war noch Punkrock. Lange Rede kurzer Sinn. Die Original CD liegt aus nostalgischen Gründen irgendwo bei mir im Cd Regal rum obwohl man sie für über 50 Euro bei einem Onlineauktionshaus veräußern könnte.
An zweiter Stelle ist Frederik Granberg, Randys virtuoser Drummer zu nennen, der maßgeblich am schnellsten Punkrockalbum aller Zeiten involviert war. Bei der „The Rest Is Silence“ Cd bekommt man noch immer feuchte Hände und möchte Luftschlagzeug spielen.
Meine Güte. Was für eine Overtüre.
Jetzt aber Schluß mit der Profilierungsneurose und zu Franky Lee und ihrem Debüt „Cutting Edge“. Selbiges zeigt einige sehr gute Ansätze im Songwriting. Die melancholische Single „The World Just Stopped“ ist im Moment das persönliche Highlight. Das erinnert an die großen Foo Fighters und ist wirklich gut und hat deshalb jetzt schon einen festen Platz auf meinem MP3 Player. Andere Songs hingegen wirken etwas aufgesetzt und biedern sich bei den Hives an.
Kein Wunder. Sind Randy doch die eigentlich besseren Hives. Deswegen fällt an dieser Stelle auch keine Kopiervorwurf.
Franky Lee rocken einfach. So sehr das Wort auch verpönt sein mag, es stimmt. Schöner Rock der sich nicht einmal schämt eine Cowbell zu bemühen, obwohl diese das „verbotene“ Percussioninstrument ist.
Insgesamt gesehen ist Franky Lee ein schönes Debüt gelungen, das jedoch einige kleine Schwächen offenbart, aber trotzdem durchweg überzeugt. Vor allem Matthias` Stimme überrascht angenehm und man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das Franky Lee lediglich ein Seitenprojekt ist. Es ist vielmehr die Quintessenz aus Millencolin und Randy mit einem Schuss Peepshows, Hives, Dillinger Four und Foo Fighters.

11 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 23.02.2007

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

• Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.