Cd-Besprechung
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Was hatten sie mit ihrem Debut "Antidotes" für einen Trubel entfacht, die guten Foals. Auf der Habenseite standen nicht nur ein cooler Bandname und der Tanzflächenkracher "Cassius", sondern auch ein prägnanter, eigenständiger Sound. Was im Normalfall als grundsätzliches Merkmal für die Daseinsberechtigung einer Band gilt, war 2008 nicht so selbstverständlich: all die teilweise blind gesignten Indie-Bands der Blütezeit um 2005 (Kaiser Chiefs, Maximo Park und und und) veröffentlichten allesamt furchtbar schlechte zweite Alben. Die Zeit für Foals war gekommen, die Stunde der Nerds hatte geschlagen.
Im Prinzip haben sie mit ihrem zweiten Album "Total Life Forever" gegenüber "Antidotes" nicht viel geändert. Ein cooler Beat, cleanes, extrem funkiges Gitarrenspiel und ein leicht gelangweilter Sänger, der ein bisschen dazu jault. Im positiven Sinne natürlich. Dance-Punk, Math-Rock, Afro-Beat, call it what you want. Schon der Opener "Blue Blood" pendelt zwischen träumerischen Klanglandschaften und eleganten Tanzbeats, der Vorab-Single "Spanish Sahara" gelingt dieses Kunststück sogar noch besser. Tiefes Eintauchen in das Genre des Funk sorgt dafür, dass ein Stück wie "Miami" genauso klingt wie es heißt. Kurios: Die Grundstimmung des Albums ist entspannt, zurückgelehnt, lässig; selbst bei einem Song wie "This Orient", bei dem man kaum die Füße still halten kann. Und immer wieder diese Gitarren, mit ihrem Hall, dem Echo, den Arpeggios - ein Sound, bei dem man an anderer Stelle schreiend weglaufen würde, macht im Rahmen von "Total Life Forever" einfach nur Sinn.
Zweites Album geglückt. Im vereinigten Königreich ist das ja schon fast die halbe Miete auf dem Weg zum Indie-Dinosaurier, zerreißt das Zentralorgan NME doch eine Band gerne genauso schnell, wie er sie vorher in den Popstarhimmel katapultiert hat. Und das alles ohne verzerrten Lederjacken-Sound. Beeindruckend.
12 Punkte (von max. 15)
Benedikt Ernst, 07.05.2010
TRACKLIST
1. Blue Blood ***
2. Miami
3. Total Life Forever
4. Black Gold
5. Spanish Sahara ***
6. This Orient
7. Fugue
8. After Glow ***
9. Alabaster
10. 2 Trees
11. What Remains
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