Cd-Besprechung

Flowerpornoes

Wie oft musst du vor die Wand laufen, bis der Himmel sich öffnet

V2 Records (Rough Trade)
  Vö: 02.03.2007

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  11.2 Punkte
Stimmenzahl: 205

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Es wurde im letzten Jahr bereits angekündigt, auf dem allseits beliebten Immergut Festival. Dort standen zum ersten Mal seit Jahren wieder die Flowerpornoes um Tom Liwa gemeinsam auf der Bühne – und wurden, ebenso wie die dort wieder reformierte „Regierung“, gebührend gefeiert. Nun, nicht einmal ein Jahr später, liegt tatsächlich ein neues Album auf dem Tisch, respektive im CD-Player. Es heißt „Wie oft musst du vor die Wand laufen, bis der Himmel sich öffnet“ und böse Zungen könnten behaupten, der Titel spiele auf Liwas (vergebliche) Versuche an, mit seinen Solo-Alben ähnlich relevant zu sein für die deutsche Musik im Allgemeinen wie damals die Flowerpornoes.

Das Album beginnt bahnbrechend mit den Zeilen: „Hier kommen die Jungs mit den Egoproblemen / und ihrem Hang zu arroganten Frauen“. Der Refrain lautet dann nur knapp: „Hier kommt Rock 'n' Roll!“, und man ahnt bereits, hier handelt es sich um das Comeback des Jahres. (Hat da jemand bei der Grammy-Verleihung was von „The Police“ gesagt?)

Weitere Indizien dafür, wie es seit der Auflösung der Band gelaufen sein könnte für die Musiker, verrät der zweite Song der Platte, „Apfelkern“, ganz wunderbar: „Hey, die Ernte war schlecht / wir hatten Glück in der Liebe / Spiel im Pech.“ Der beste Song hieß früher mal „Indien“, heute „Österreich“ (die Homepage der Band ist sogar, haha, eine österreichische: www.flowerpornoes.at) – was man auch irgendwie als Statement zur Globalisierung verstehen kann, wenn man will.

An dieser Stelle soll gar nicht auf all das hingewiesen werden, was die Duisburger mit ihren Überalben „…Red nicht von Straßen, nicht von Zügen!“ und vor allem „Ich & Ich“ geleistet haben. Auch nicht auf die tollen Soloalben Tom Liwas – einzig „Evolution Blues“ und „Ich reite ein Pferd auf dem sonst nur Frauen reiten“ seien nochmals wärmstens ans Herz gelegt. Machen wir es kurz: Kauft dieses Album!

13 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann, 20.02.2007

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