Cd-Besprechung

Felix Isenbügel

Faust Rausch

Der Sprachraum
  Vö: 11.11.2010

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Faust Rausch ist ein Experiment der besonderen Gattung. Felix Isenbügel hat reichlich Erfahrung in seinen Praktiken. Der Theater und Fernseh Schauspieler lernte von der Pike auf die künstlerische Kommunikation. Das Vorhaben, elektronische Musik mit einem Meisterstück der deutschen Literatur zu verbinden brauchte ein Jahr Vorlauf. Umso mehr ist es Felix Isenbügel hoch anzurechnen, daß er Produzent, Sprecher und Finanzie in einer Person ist. Otto Strecker als Faust und Jana Kozewa als Gretchen vervollständigen die Produktion. Für die Musik und Töne ist Christopher Noodt, ein internationaler Musikkünstler verantwortlich.

Eine ähnliche Geburt trugen Thomas D und Bela B im Jahre 2004 aus. Allerdings wird dieses Szenario nur auf reinen Schlagabtausch der Wörter begrenzt. Faust Rausch geht tiefer, wirkt verbissener und gleicht an mehreren Passagen purer Anarchie. Eine literarische Gleichung, die durch Verzierung der elektronischen Note aufgeht und mitreißt. Wenn Faust den neuen Tag einläutet und zu neuen Ufern lockt, macht der Beat den Tag zu einem zappelnden Echo. Schaudernd wird es, wenn Mephisto seine spitze Zunge schlägt und gierig das Blut als ganz besonderen Saft beschreibt.

"du Inbegriff der holden Schlummersäfte, dich einziger Fiole aller tödlich feinen Kräfte......."

Lustvoll in Szene gesetzt und bärenstark umschrieben. Doch Mephisto teilt nicht nur aus, er muß auch einstecken, sich als Spottgeburt beschimpfen lassen. Die Szenerie berauscht und grenzt an akademischer Vergewaltigung. Gretchens "Ja" zum lüsternen Wortgewitter ihres Verehrers Faust wird rhytmusorientiert in die Länge gezogen. Auf jeden Fall macht der Konflkt Laune und regt an. Der Goethe Trip schreit nach Aufmerksamkeit und will durchlebt werden. Felix Isenbügel und sein Team gebührt Anerkennung für das zeitgemäße Experiment aus egozentrischer Literatur und innovativem Musikstoff.

12 Punkte (von max. 15)

Oliver Zitzmann23.11.2010

TRACKLIST

[ *** Anspieltipps ]

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