Cd-Besprechung

A Golden Pony Boy - Fame to the Fameless

A Golden Pony Boy

Fame to the Fameless

Motor Digital
  Vö: 11.12.2009

Bewertung:  10 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

Beieindruckend sind manchmal die Promotexte junger, vollkommen unbekannter Künstler, die mit irgendjemanden, der schon mal mit irgendjemand anderem aufgenommen hat, der ja eigentlich ganz super und vor allen Dingen bekannt ist. Wer sich mit fremden Federn schmückt, kann doch eigentlich nur ein Lügner sein. Deshalb beeindruckt mich Namedropping nicht im Geringsten.
Was mich aber wirklich tief beeindruckte war ein Abend im letzten August. Auf irgendeiner Geburtstagsparty inmitten der Brandenburger Provinz auf einer kleinen Bühne stehen spät in der Nacht, als alle fast schon schlafen, zwei Jungs auf der Bühne. Pausbäckig, unbekümmert mit feschen Ponys im Gesicht. So jung, dass die Gitarren um ihren Hals älter als sie sein könnten. Das Publikum, eine Handvoll Leute müde, besoffen, von den eigentlichen Hauptbands (die, das sei hier erwähnt, rockige Grobmotoriger waren) befriedigt grölten und konnten doch nicht fassen, was die Grünschnäbel dort fabrizierten: POP. Mit allen Raffinessen wickelten die beiden Berliner die Meute um den Finger. Mit nur zwei Gitarren, gefühlvollen Texten und eigenwilligem Gesang. Aber immer Pop. Das war wirklich beeindruckend.
Nicht weniger beeindruckend ist sicherlich die Tatsache, dass A Golden Pony Boy kurz nach ihrem Ausflug in die Brandenburger Provinz nach Klagenfurt zu Herwig Zamernik, seines Zeichens Produzent des wundervollen Monta und Mitglied der österreichischen Naked Lunch, fuhren, um ihre Debüt-EP „Fame to the Fameless“ aufzunehmen. Auf der Suche nach der besonderen Melodie, nach der Stille und Schönheit der Großstadt, verpacken die Berliner ihren süßen Pop in klaviergetragene Songs, in unbekümmerte UH-UH-Chöre und seichte Balladen. Leicht klingt diese Mischung. An Monta kommen die beiden Jungspunde nicht vorbei, aber da dies erst der Anfang ist, kann man noch viel erwarten. Pluspunkte gibt es für den aus dem Michel Gondry Film „Science of Sleep“ entlehnten Bandnamen. Klasse! Und auch live überzeugen die Zwei mit einer sehr intimen Atmosphäre. Selbst besoffene Headbanger lassen sich bekehren und machen Namedropping manchmal überflüssig.

10 Punkte (von max. 15)

frank fischmann03.01.2010

TRACKLIST
1. Big Apple
2. Gossip, News & Decorations
3. Daylovers
4. 12-07-07
5. Fame To The Fameless
[ *** Anspieltipps ]

Leserkommentare

Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.

  • Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.

BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT