Cd-Besprechung
Leserwertung: 9.3 Punkte
Stimmenzahl: 12
Und schon wieder eine aufstrebende Band aus deutschen Landen die dem Emo-Post-Punk-Melodic-Hardcore-Rockstil huldigt. Everest, ein Name mit Ambitionen. Ob sie jedoch so groß werden oder sind wie der gleichnamige Berg, soll hier genauer verifiziert werden.
Die Cd startet verheißungsvoll, mit einem schön arrangierten Song der auch gut nach vorne geht. Auch wenn die Aufnahme merklich noch nicht den internationalen Standards genügt, spielen Everest tapfer und gekonnt ihren Stiefel runter.
Je tiefer man in die Musik eintaucht, umso deutlicher werden aber auch Everests Einflüsse.
Der vierte Track mit seinem melancholischen Klavier und Drumintro erinnert mich unweigerlich an Keane, bevor sie dann im Gegensatz zum Original, beherzt die Keule auspacken. Wirklich gelungen. Die nachfolgenden Stücke wecken in mir dann das „Get Up Kid“ mit seinen Synthies. Etwas einfallslos dann auch genau diesen typischen Synthiesound zu wählen.
Auch bei den anderen Liedern fallen immer wieder Parallelen zu andern Bands auf.
Hier ein wenig Yellowcard, dort ein bisschen Donots und dann eine Hauch Thursday und umrühren. Hört sich alles geklaut an, aber das wirklich gut. Everest bauen sich ihre Songs aus so vielen verschiedenen Fragmenten anderer Bands zusammen, dass es irgendwie passt. Sozusagen eine „Musikphotocollage“. Ihr Spektrum reicht von Keane bis Grade. Und dazwischen ist alles erlaubt. Man könnte denken, dass jedes Bandmitglied einen Part seines momentanen Lieblingssongs in einen neuen Song einbauen darf.
„Entscheidet euch mal für einen Stil!“ könnte man Everest jetzt vorwerfen.
Aber warum? Wenn es passt und es ihr Stil ist keinen eigenen Stil zu haben, sondern es ihr Stil ist, tausend verschiedene Stile zu einem neuen Stil zu vermischen, dann soll es halt ihr Stil sein!
(Aufgabe: Wie häufig kam das Wort Stil im vorherigen Satz vor?)
Freunde des Emorocks dürfen also bedenkenlos zugreifen. Erwartet jedoch keine bahnbrechenden Innovationen bei Everest. Die sind genau wie Infos und Aktualität auf der Homepage Mangelware. Dafür ein wenig Asche auf die „Schwarz-gefärbte-Haare-ins-Gesicht-gekämmten“ Frisuren.
Promosticker: Three Minute Poetry, OMAHD, Lockjaw, Donots, Keane, Virginia Jetzt!, Get Up Kids, Yellowcard, Keane, Grade, Thursday, Capricorn, Fire in the Attic, The Very Time i Saw.etc.pp
9 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 18.01.2005
TRACKLIST
1. Kick and hit
2. Wake up get real
3. Next stop hell
4. Castles in the air
5. Living in circles
6. Upgrade yourself today
7. Music is dead
8. The bad the good
9. Today is seriously...
10.Queen of her own jail
11.Small wings
[ *** Anspieltipps ]
LINKS
Leserkommentare
Zu dieser Cd-Besprechung wurde noch kein Kommentar geschrieben.
- Um einen Kommentar zu schreiben, musst du dich einloggen.
BIZARRE RADIO PRÄSENTIERT
Neue Beiträge im FORUM
- Pelicans Dyson Daniels Wounded 15.12.24, 16:32 // Danieldevon2
- Der letzte und der erste Song des Jahres... 14.12.24, 17:21 // duffytraciezs
- Geld 14.12.24, 17:14 // duffytraciezs
- Saufen für Profis 14.12.24, 17:08 // duffytraciezs
- What Manufacturer 14.12.24, 16:59 // duffytraciezs
- eigene Handschrift deuten 14.12.24, 16:51 // duffytraciezs
- eure namen auf japanisch 14.12.24, 16:45 // duffytraciezs
- Suche ähnliche Stimme wie.... 14.12.24, 16:40 // duffytraciezs
- Proteste in Burma 14.12.24, 16:29 // duffytraciezs
- The exceptionally unusual partnership 14.12.24, 16:14 // duffytraciezs