Cd-Besprechung

Eschenbach

Eschenbach

3r Entertainment (Tonpool)
  Vö: 13.11.2009

Bewertung:  8 Punkte
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Wenn man Interessenskonflikte lösen möchte, und alles vorher ausgeschöpft wurde, so gab es im Zeitalter der Könige das "Ultima ratio regis". Soll heißen, das letzte Wort bei Meinungsverschiedenheiten hatte der König. Ob Eschenbach früher diese Methode so vollzog, läßt sich natürlich nur vermuten. Doch bevor im Jahre 2005 die beiden Freunde Philip Eschenbach und Ben Tewaag den Namen "Eschenbach" ins Leben riefen, war "Ultima ratio regis" das Pseudonym.

Heute, Im Jahre 2009 mischt ein sehr bekannter und kluger Kopf der deutschen Musik, namentlich Stephan Weidner bei Eschenbach mit. Das Geistige Kreativum der Böhsen Onkelz nahm sich der hochmotivierten Jungs an und produzierte mit Ihnen daß am 13.11.09 erschienende Debüt Album.

Im Germanischen Einklang und mit Wut im Bauch treten Eschenbach eine grollende Donnerlawine nach der anderen los. Geistig hochwertige Lyrics sollen Anreiz dazu geben, sich selber Fragen zu stellen um das gesellschaftliche Panorama um einen herum zu reflektieren. Obwohl Ben Teewag aus bekannten Gründen nicht vor Ort war, drückt er doch bei "Russisch Roulette" und "Warum nur" seinen Stempel mit erfrischender Geilheit auf. Die Sprachliche Ausdrucksweise verläuft manchmal im Sand. Spektakuläre Momente und eine gewisse Flexibilität fehlen im Gesang von Riitchy Schwarz. Manche Passagen sind von gequälter Lethargie geprägt, sodaß der Motor nicht richtig in Schwung kommt. Trotzdem sind Eschenbach sehr mutig und mit viel Wikingerblut an Ihre Songs rangegangen. Wenn man sich im Deutschrock Gelände umschaut, hat man das Gefühl, daß in den letzten Jahren sehr viel passiert ist und die Qualität stetig zunimmt.

Die Musikalische Außenhülle von Eschenbach ist wohlgeformt und verdient Anerkennung, aber das Innenleben ist ausbaufähig und die Metamorphose noch nicht abgeschlossen.

8 Punkte (von max. 15)

Oliver Zitzmann, 22.12.2009

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