Cd-Besprechung

Elvis Costello

When I Was Cruel

Mercury
  Vö: 13.05.2002

Bewertung:  8 Punkte
Leserwertung:  9.7 Punkte
Stimmenzahl: 10

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Es sei vorangestellt - ELVIS COSTELLOs neuestes Album "When I Was Cruel" ist Geschmackssache: Musikrichtungsmäßig irgendwo zwischen THE STROKES und BOB DYLAN angesiedelt, bestimmt die Stimme des Bandnamengebers die Stücke durchweg, sodaß die vielfältige Instrumentenwahl (von Standard-Besetzung über Synthesizer bis Bläser) etwas untergeht. Auf jeden Fall ist genaues Hinhören und etwas Geduld den knapp 63 min gegenüber gefragt.
Die Platte hängt stimmungsmäßig in einem diffusen melancholichen Nebel, der immerwieder durchbrochen wird, wie z.B. durch das gut gelungene "15 petals" oder das viel zu lang geratene "Alibi". Durchgehend haben die Songs einen sehr vielversprechenden Anfang, nur enttäuschen sie oftmals beim ersten Hören ("tear off your own head") und klingen schnell monoton ("Dissolve"). Erst nach etwas Eingewöhnung werden diese Sache dann wieder gut - sofern man an der eigenwilligen Melodieführung von Costellos Stimme Gefallen gefunden hat. Dann erkennt man auch, wie unterschiedlich die Stücke des Albums sind, vom James-Bond-Soundtrack-like klingenden "When I was cruel no.2" bis zum in 2 Titel unterteilte "dust 2..." "...dust" gibt es viel zu entdecken. Erwähnt werden muß auch die schöne Ballade "Tart", der es leider an einem Schluß fehlt - das fade-out klingt doch sehr aufgesetzt. Am rockigsten ist wohl "Daddy can I turn this?" und mit "radio silence" wurde das langsamste Stück ans Ende der Platte gesetzt.

8 Punkte (von max. 15)

Burkhard Fückel, 12.05.2002

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