Cd-Besprechung
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Das Jahr 2006 war für die Lichtensteiner Band Elis ein derbes Schicksalsjahr. Völlig unvorbereitet musste man sich damals mit dem Tod der Sängerin Sabine Dünser abfinden, der durch eine Hirnblutung verursacht wurde. Schweren Herzens entschieden sich die verbliebenen Mannen aber dennoch das Erbe weiterzutragen und „Griefshire“ fertig zu stellen, dass Sabine damals immer als ihr “Baby”bezeichnete. Mit „Cartharsis“ (= Reinigung durch Schmerzen) legen Elis nun das insgesamt vierte Album vor und gleichzeitig ihr Debüt mit neuer Sängerin Sandra Schleret.
Sandra fügt sich hervorragend in die Elis-Kompositionen ein und verleiht der Bands so einen neuen Touch. Facettenreich und kraftvoll kann sie sich gegen die treibenden Gothic-Metal-Klänge behaupten. Nicht ganz einfach zugänglich, muss man zwei bis drei Durchläufe einplanen, bis der Funke wirklich überspringt. Doch dann finden sich immer wieder Feinheiten, wie doppelte Gesangslinien oder Hooks, die „Catharsis“ abwechslungsreich und spannend machen.
Elis kreieren gleichzeitig Aggression und Melancholie, und schaffen so eine überzeugende Atmosphäre, von der man sich nur zu gern mitreißen lässt. Sehr schön auch der Kontrast zwischen Bassist Toms genialen Grunts („Twinkling Shadows“) und Sandras glockenklarer Stimme, ein Beweis dafür, dass die Beauty-and-the-Beast Thematik noch lange nicht an Reiz verloren hat. Für „Warrior's Tales“ konnte sogar Michelle Darkness gewonnen werden, der dem Song durch seine dunkle Gänsehautstimme zusätzliche Dramatik einhaucht. Insgesamt wirken die Gitarrenparts gereifter und interessanter und lassen echtes Hörvergnügen aufkommen. Zwei deutsche Songs haben es auf das Album geschafft, wobei „Des Lebens Traum – Des Traumes Leben“ mehr Kanten aufweist und auch durch die orientalische Melodieführung etwas schwerer zugänglich wirkt. Dagegen weiß „Das Kleine Ungeheuer“ durch seine volle Atmosphäre zu überzeugen. Mit „Rainbow“ zeigen sich Elis von ihrer verletzlichen und nachdenklichen Seite, ohne dabei kitschig zu werden. Eine zarte und gleichwohl überzeugende Nummer. Mit „The Dark Bridge“ wurde mit dem letzten Track wieder ein klassisches Goth-Metal Stück gewählt, das ordentlich nach vorn geht. Man merkt, dass Elis sich auf dem Gebiet am wohlsten fühlen.
Insgesamt können Fans des Gothic-Metal, die es weniger verspielt oder episch mögen, nichts verkehrt machen. Zudem haben sich Elis auch handwerklich weiterentwickelt und haben mit Sandras Stimme noch einmal etwas an Wärme und Fülle gewonnen, die hohen Erwartungen der Fans werden also erfüllt.
13 Punkte (von max. 15)
Conny König, 27.11.2009
TRACKLIST
1. Core of Life
2. Twinkling Shadow ***
3. Warrior`s Tale
4. Des Lebens Traum - Des Traumes Leben
5. I Come Undone ***
6. Firefly
7. Morning Star
8. Das Kleine Ungeheuer
9. Mother`s Fire ***
10. Rainbow
11. The Dark Bridge
[ *** Anspieltipps ]
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