Cd-Besprechung

Eisblume

Unter dem Eis

B1 / Universal
  Vö: 06.03.2009

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  10.0 Punkte
Stimmenzahl: 13

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Wer bis dato nichts für die Musik der schwarzen Szene überhatte, wird nun kaum mehr am Projekt Eisblume vorbeikommen, dass derzeit auf den Musiksendern hoch und runter gespielt wird. Die 4 Musiker und ihre Frontfrau Ria haben es ohne große Umwege geschafft den Subway To Sally Klassiker „Eisblumen“ über Nacht bekannt zu machen. Wen wundert es da, dass sich die Berliner auch beim Songwriting direkt mal Hilfe bei Michael Boden, seines Zeichens Texter der Mittelalter-Rocker Subway To Sally, geholt haben.

„Unter dem Eis“ nennt sich noch das Debütwerk von Eisblume, dass sich in der Promo-Version jedenfalls in einer wunderschönen Aufmachung präsentiert. Irritierend sind aber die unterschiedlichen Versionen die es vom Album zu geben scheint – wohl ein Marketing-Trick. Die CD startet dann aber mit der Single „Eisblumen“. Der Coversong präsentiert sich leicht verändert in neuem Gewand und wird eingefleischten Subway To Sally Fans eher Tränen in die Augen treiben. Alle anderen dürfen sich aber gerne an diesem schön konzipierten Titel erfreuen. Es folgen je nach Version der Platte 8 bis 12 weitere Songs im derzeit wohl angesagten Sound der Gothic-Bewegung. Oder hat da das Plattenlabel eine neue Marktlücke für sich entdeckt?

Sehr interessant erscheint auf jeden Fall die Mischung aus Sängerin Rias eher klaren, hellen Stimme und den düster-rockigen Sounds. Vergleiche mit den Bravo-Idolen Lafee oder Cinema Bizarre sind da wirklich hinfällig. Die Texte scheinen auch wohl durchdacht zu sein und überzeugen mit ihren tiefsinnigen Worten. Ja, auch hier kann man sicherlich streiten, aber in Zeiten von Schmalspur-Helden aus der Rap-Szene und Unisono-Alternative-Rock ist dies durchaus eine gelungene Abwechslung.

Wer also auf Theatralik, Pathos, emotionale Tiefen und stimmungsvolle Songs steht, der wird sich sofort in „Unter dem Eis“ von Eisblume verlieben. Eingegfleischte Anhänger der schwarzen Szene werden allerdings nicht mal ein müdes Lächeln für die Musik des Berliner Quintetts aufbringen. Was also raten? Ganz einfach: auf in den Plattenladen und sich selbst ein Bild machen.

11 Punkte (von max. 15)

Kitty N., 23.02.2009

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