Cd-Besprechung
Leserwertung: 7.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Es gibt Sachen vor denen man sich einfach drückt. Das sind möglicherweise Protokolle/Hausarbeiten für die Uni. Aufräumen. Saubermachen, Abwaschen. Und das Schreiben von CD-Kritiken, wenn es sich um mittelmäßige Nachfolger von Kracher-Alben handelt.
In diese Kategorie ist leider das neueste Album von ECHOBRAIN einzuordnen. "Glean" erreicht weder den Drive noch die Leichtigkeit seines Vorgängers und plätschert so dahin anstatt zu fließen. Ob der Rollentausch von Jason Newsted (vom Bassisten zum Producer) oder der Erfolg des ersten Albums verantwortlich für den Qualitätsverlust sind, ist dabei nicht auszumachen. Zwar möchte man von "überproduzierten" Songs reden, allerdings ist eher das Songwriting von Frontmann Dylan Donkin ausschlaggebend für die recht zähe, bisweilen träge Soundmasse, die aus den Lautsprechern dringt. Die Melodien fließen nicht mehr so schön, die Lieder sind durch zu viel Fläche überladen und alles scheint vom Tempo her ein Stückchen langsamer.
Trotzdem hat man es mit keinem richtig schlechten Album zu tun, sondern eben eher mit Durschnittskost. "Jellyneck" und "Knock´em out" sind ein vielversprechender Anfang für "Glean", "Beat as we go" ein netter Auffrischer und auch sonst fällt bei genauem Hinhören auf, das ECHOBRAIN ziemlich viel experimentiert haben. Zum Beispiel ist "Modern Science" eine Ballade im Spät-BEATLES-Stil mit ungewöhnlichen Harmonien, weiterhin werden im gesamten Album allerlei Instrumente, insbesondere zur Klangflächenbildung mit dem oben beschriebenen nicht immer positiven Effekt, verwendet. "Hardheaded woman" überzeugt außerdem als THE-HIVES-on-dope Rock´n´Roll-Kracher. Dagegen verschleppen "Heroic dose", "Seven Seconds", "Nowhere too long" und sogar "Arsenic of love" das gewonnene Rock-Moment so sehr, dass die Skip-Taste fester Album-Bestandteil wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die Homogenität des ersten Albums mit seinen großartigen Übergängen bei "Glean" durch für sich selbst stehende Songs ersetzt wurde, was dem Album schadet.
8 Punkte (von max. 15)
Burkhard Fückel, 13.06.2004
TRACKLIST
1.Jellyneck ***
2.Knock 'em out
3.You're sold
4.Heroic dose
5.Out of reach
6.Seven seconds
7.Arsenic of love
8.Beat as we go ***
9.Modern science
10.Hardheaded woman ***
11.Nowhere too long
12.Nobody (+ Bonus nach Pause)
[ *** Anspieltipps ]
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