Cd-Besprechung
Leserwertung: 13.7 Punkte
Stimmenzahl: 6
Wo Josh Homme draufsteht ist auch Josh Homme drin. Der Retter des guten Geschmacks ist auch hier wieder tätig gewesen und drückt dem Sound seines Nebenprojektes seine persönliche Note auf ohne dabei die alte Leier zu wiederholen. Und das, obwohl der gute Josh diesmal nur die Drumsticks schwingt. Doch spätestestens bei Stück 3 "So easy" wird man das Gefühl nicht mehr los, dass Sänger Jesse "Devil" Hughes Gesangsunterricht beim Queens of the Stoneage-Mastermind genommen hat. Der Frontmann der Eagles ist ein echter Weirdo; mit Schnauzbart und ziemlich seltsamen Ansichten. Ebenfalls mit von der Partie sind aus dem wohlbekannten Freundeskreis von Josh Homme, der das gute Stück übrigens auch produziert hat, sind Tim Van Hammel (dEUS, Millionaire), Bass-Weirdo Nick Oliveri (Mondo Generator) und eine gewisse Miss Queen B(rodie). Der Sound und die Songstrukturen sind wie gesagt sehr Homme-ähnlich. Tatsächlich aber sind alle 15 Songs von Sänger Hughes geschrieben worden. Im Grunde genommen dreht sich auch alles um private Angelegenheiten und das Leben des Jugendfreundes von Josh Homme, insbesondere die Trennung von seiner Frau wird immer wieder in den Texten aufgearbeitet. "Midnight Creeper" beispielsweise beschreibt einen Psychopathen-Killer, der nachts in das Schlafzimmer einbricht und die Ex-Gattin niedermetzelt. Untermalt wird das Stück durch einen dermassen zerfetzten Blues-Sound, der auch aus dem OST zu 'O brother where art thou?' stammen könnte. So und ähnlich gehts dann textlich auch bei den anderen Stücken zu. Böse Mädchen kommen aus dem Feuersee heraus, Black Sabbath werden zitiert und Southern Gospel trifft auf Hillbilly Blues Rock. Also von wegen Death Metal... Der dumpfe Schrammel-Sound ist absolut LoFidelity. Das Album wurde ja auch in nur wenigen Tagen eingespielt. Der heimliche Hit des Albums ist "Speaking in tongues" (Grüße an die liebe Mutter). Schließlich ist mit dem Stealers Wheel-Song "Stuck in the middle with you" auch noch ein Cover enthalten. Das Original gefällt da besser. "Already died" hätte auch gut einen Platz auf den nächsten Desert Sessions erhalten können. Der Truck rollt durch eine Wüste aus Country, Blues und trash-sex rock. Vieeleicht rollt er auch einmal in unsere Stadt. Live-Qualitäten kann man den Eagles of Death Metal in jedem Fall bescheinigen. Die ausverkauften US-Shows wurden durch souveräne Live-Performance seitens Josh Homme und Gastmusikern und insbesondere durch die Superstar-Attitüden und Verrücktheiten von Jesse 'Devil' Hughes zu einem Highlight.
11 Punkte (von max. 15)
Benjamin Großmann, 10.05.2004
TRACKLIST
1.I Only Want You***
2.Speaking in Tongues***
3.So Easy
4.Flames Go Higher
5.Bad Dream Mama
6.English Girl
7.Stacks o' Money
8.Midnight Creeper***
9.Stuck in the Middle with you
10.Already Died***
11.Kiss the Devil
12.Whorehoppin (Shit, Goddamn)
13.San Berdoo Sunburn
14.Wastin' My Time
15.Miss Alissa
[ *** Anspieltipps ]
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