Cd-Besprechung

Dysfunctional By Choice

Travelling in Travel

Drakkar (Sony Bmg)
  Vö: 21.11.2008

Bewertung:  7 Punkte
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Dysfunctional By Choice sind mit ihrem Album anscheinend etwas in der Zeit gereist.
Nicht umsonst heißt es „Travelling in Travel“. Ziel der Zeitreise waren anscheinend die Neunziger mit der Alternative und Grunge Bewegung.
Tool, Helmet, Faith No More seien hier als Inspirationsquelle genannt. Anscheinend aber nicht die einzigen Vorbilder der Franzosen.
Während „Alert“ an A Perfect Circle erinnert, präsentiert sich „Sleep and Learn“ in seiner minimalistischen Art im „Helmet“ Gewand ohne ganz die Brachialität und Exaktheit von Page Hamiltons Combo zu erreichen. Anderseits erinnern Dysfunctional By Choice in „Feedback Disease“ mit einem weinerlichen klagegesang an Muse.
Beim vertrackten und schnellem „Iced Bed“ zeigt sich wiederum eine andere Facette. Hier standen anscheinend At The Drive-In als geistige Paten zur Verfügung.
Was bereits jetzt auffällt ist die musikalische Unausgegorenheit und das immense Name Dropping von Bands. Und dieses Name Dropping geht weiter. “Pimple“ erinnert an alte H-Blockx und Whale. Kennt die noch irgendwer? „Hobo Humpin Slobo Babe“ war der größte und einzige Hit.
Zwischendurch gibt es auf „Travelling in Travel“ immer wieder atmosphärische Interludes die man sich auch hätte sparen können. Zum Abschluss gibt es dann noch ein episches Stück, das in einigen Momenten nach einer Kollaboration von Isis und Axl Rose klingt.
Fazit: Dysfunctional By Choice wollen zu viele auf einmal auf eine Cd pressen. Einmal quer durch den heimatlichen Cd Schrank und zurück sind sie gereist, ohne dabei ihre Linie zu finden. Demnächst sollten sie vielleicht mit einer Standortanalyse beginnen und ihr Ziel definieren. So ist „Travelling in Travel“ nur ein wirres Stückwerk mit guten Ansätzen.
Eins muss man ihnen aber lassen: Vielseitig sind sie.

7 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 24.11.2008

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