Cd-Besprechung

DxBxSx

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Elektrohasch
  Vö: 15.04.2011

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Alter, was ist das für´n geiles Plattencover? Ein behaartes männliches Unterteil, ein Stinkefinger, ein Schlübber und ein beherzter „Zugriff“ in die Leistengegend. So genial wie bekloppt! Das so was eigentlich nur aus Berliner Saufköpfen stammen kann, ist irgendwie klar. Das einen dahinter aber kein Sauf-Punk mit schrottigem Sound und hirnlosen Texten erwartet, kann man weniger vermuten, ist aber so.

DxBxSx, ehemals Drive by Shooting, verkörpern Berlin aus jeder Pore ihrer behaarten Körper. Wenn Udo Lindenberg, Peter Fox und die Beatsteaks für Berlin stehen, wie viele es gerne sehen wollen, nämlich die Hauptstadt mit den Multi-Kulti-Vierteln, der deutsch-deutschen Geschichte und der politischen Schaltzentrale, dann zeigen uns DxBxSx das richtige Berlin.
„Ja wat denn, wat denn, wat denn, komm doch ran!“ („Wachschutzsau“).
Das richtige Berlin ist geboren in den Hellersdorfer Plattenbauten und schlägt sich nun in den Friedrichshainer Kaschemmen durchs Leben. Fernab der Touristenmeile Simon-Dach-Straße in den Hinterhöfen, wo der siffige Duft der Kneipen wunderbar in der Luft liegt. Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein, hätte Goethe gesagt, würde er bei DxBxSx Gitarre spielen.

Der Soundtrack des räudigen Berlin klingt wie eine durchzechte Version der Stooges. Das revolutionäre der Ton Steine Scherben schimmert durch die gesellschaftskritischen Texte. DxBxSx wollen einfach leben, ab und an ein Bierchen, ein paar Kippen („Rauchwehr“) und Mugge machen. Mehr braucht der Punk-Mensch nicht zum leben. Würden einem da nicht Gutmenschen, Spießer, Politiker und Wachschutzleute den Spaß verderben. Die Berliner Schnauze weiß sich zu wehren. „Wat kiekste, alter!“

„Zugriff“ ist eine Platte wie Fingernageldreck, dreckig, ehrlich und nicht kleinzukriegen. Wir brauchen eindeutig mehr davon. Die Hymne „Berlin ist so geil“ ist jetzt schon ein Klassiker.

13 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 15.04.2011

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