Cd-Besprechung

Delta Spirit

Ode to Sunshine

Universal
  Vö: 05.06.2009

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

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Ein unscharfes Bild auf dem Cover einer CD ist nicht der beste Anreiz eben jene zu hören, geschweige denn zu kaufen. Delta Spirit wagen es trotzdem eine verschwommene Aufnahme eines in blitzendem weißem Jackett gekleideten jungen Mannes auf das Cover zu packen. Der leicht angestaubte Charme des Bildes färbt auf die Band ab. Oder umgekehrt? Egal, aber die fünf jungen Herren, die in Karo-Hemden gekleidet auf der Rückseite der Platte so doof in die Kamera schauen sind: Delta Spirit. Der Name klingt eher nach Mississippi-Delta-Blues oder mathematischem Metal. Aber wie das 60er Jahre Cover schon verrät: hier geht’s ins Museum. Nein, halt! Nicht aufhören zu lesen! Jetzt wird es erst interessant. Diese Platte ist wie eine neue Statue von Kleopatra, die dem Museum neues Leben einhaucht. Immer wieder huscht der Bob Dylan der 70er durch die Gänge und auch die Beatles sind zu sehen. Besonders „Trashcan (Song)“ mit dem Boogie-Bar-Piano-Einstieg erinnert stark an die Fab Four. Bei all den Vergleichen mit Göttern des Rock, zurück in die Gegenwart. Man müsste lügen, würde man heutige Trends ignorieren. Sicherlich wissen die Jungs, dass Indie-Folk zurzeit weggeht wie geschnitten Brot. Port O´brien könnten Proberaum-Nachbarn sein und Mando Diao haben sicher mal in San Diego gespielt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Authentisch ist der gute Mix, der auch das Spannende bei Delta Spirit ausmacht. So wechseln flotte Nummern mit ruhigen Folksongs. Mehrstimmiger Gesang und vor allem der wirklich angenehme ungewöhnlich kratzige nölige Leadgesang bleibt im Gedächtnis. Handclaps, hallige Gitarren, Chöre und pappiges Schlagzeug lassen Erinnerungen wach werden an die großen Kinks (kennt die noch jemand?). Deren Songwriting, das manchmal sehr düster war, haben auch Delta Spirit drauf.

12 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 08.06.2009

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