Cd-Besprechung

Del Rey - Immemorial

Del Rey

Immemorial

Golden Antenna (Broken Silence)
  Vö: 28.09.2010

Bewertung:  12 Punkte
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Die Schwierigkeit der Instrumentalmusik gegenüber der Vokalmusik ist, das Gleichgewicht zwischen Spannung, Dynamik und Tiefe zu halten. Del Rey versuchen all diese Eigenschaften zu implementieren. Die traditionelle Aufgabe von Musikinstrumenten, nämlich von Sprache und Gesang unabhängig zu sein, wird auf dem neuen Longplayer "Immemorial" hinreißend umgesetzt. Es ist nun das vierte Album des Quartetts aus Chigago. "A Pyramid for the Living" aus dem Jahre 2006 fand reißenden Absatz. Aggressiv gingen die Jungs ans Werk und knallten ein Bollwerk an hypnotisierenden Geduldsproben ab.

Um die Ziel und punktgenaue Darstellung von "Immemorial" zu verstehen, braucht man Feinfühligkeit und ein Stück weit überirdisch geistige Substanz. Der physisch getrimmte Postrock ist genau geeignet um zu spüren, welch abwechslungsreiche Facetten dieser Musikcharakter hat. Del Rey ist hauptsächlich darauf bedacht die Atmosphäre einzusammeln und gebündelt an den Zuhörer weiterzuleiten. "Return of the Son of Fog Rider" hätte wohl als Hintergrundmusik zu Goethes "Erlkönig" gute Chancen sich in der Geschichte zu verewigen. Der Song gibt sich schwermütig, wiederum läßt er kurzzeitig erahnen wie leicht er sich anfühlt.

Ungehobelt und kantig wirkt der erste Durchlauf, doch die zähen Übergänge und das gewollt langsame Tempo der Songs wirken nach zeitlichem Abstand mehr und mehr nach und geben der Umgebung eine eigene Note. Vorausgesetzt man überspringt seinen eigenen Schatten, und läßt sich fallen. Außergewönliche Wege bestreiten Del Rey, indem Sie ein Doppel Schlagzeug einbauen und somit den Instrumentalen Spirit erhöhen. So hinterlaßen auch "Silent Weapon For Quiet Wars" und "These Children That Come At You With Knives" einen geheimnisvoll detaillierten Eindruck. Del Rey klingt wie "die erschreckende Klarheit der Sonnenaufgangs nach einer schlaflosen Nacht", so steht es geschrieben und dem ist aber auch nix hinzuzufügen.

Live bestimmt ein Erlebnis. Aber in den Genuß kommen nur sehr wenige Menschen, da die Herren mehr Zeit einem anderen Projekt widmen. Sie ziehen lieber die Familie als den Tourbus vor.

12 Punkte (von max. 15)

Oliver Zitzmann07.10.2010

TRACKLIST
1. Return To The Son Of The Fog Rider***
2. E Pluribus Unicorn
3. Innumeracy
4. Silent Weapons For Quiet Wars
5. Ouisch
6. These Children That Come At You With Knives
7. Ancestral***
[ *** Anspieltipps ]

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