Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Wer sagt eigentlich der Death Metal habe keinen Nachwuchs? Als Decapitated sich vor rund acht Jahren formierten, drückten sie im zarten Durchschnittsalter von 14 noch fleissig die Schulbank. Nun leidet die düster-bedrohliche Aura einer Death-Metal-Truppe leider nachhaltig unter Pubertätspickeln, was unweigerlich dazu führt, dass man eher wohlwollend belächelt als ernst genommen wird. Diesem unverschuldeten Makel sind die Jungs jedoch inzwischen entwachsen und prügeln den ehemaligen Kritikern genüsslich das blöde Grinsen aus dem Gesicht...
"The Negation" ist das nunmehr dritte Studioalbum betitelt. Wie schon auf den beiden Releases zuvor metzelt man sich ohne Kompromisse durch die Hörnerven des Publikums. Die fünf Polen bieten technisch anspruchsvoller Metal der extremen Sorte, wenngleich nicht ganz so vertrackt wie auf dem Vorgänger-Album. Das Gros der Songs erweist sich als überraschend straight-forward, was nicht heissen soll, das man auf eingestreute breaks und Tempowechsel verzichtet hätte.
Die Jahre an der Musikschule zahlen sich offenbar aus und egal ob das Tempo schleppend, vom Grollen der Bass-drum getragen, oder irrwitzig schnell ausfällt, die Arbeit an den Instrumenten wirkt präzise und souverän. Sauron am Mikrofon grunzt derart animalisch durch das Getöse, dass selbst sein berühmter finsterer Namensvetter vor Neid erblasst. Man mag ihm ankreiden, dass es dem "Gesang" ein wenig an Variationen mangelt und er nicht durch gelegentliches Schreien und Kreischen aufgelockert wird - ich für meinen Teil kann darauf gut verzichten und begnüge mich dankbar mit seinem tiefen, grimmigen Organ.
Als Anspieltipps stechen unter den durchweg gelungenen Songs die Tracks #2 (Three Dimensional Defect) und #7 (Long Desired Dementia) hervor. Ersterer walzt sich mit tonnenschwerer Masse voran und ist ein Paradebeispiel für die groovige Seite der Band, wohingegen "Long Desired Dementia" bestimmt wird durch prasselnde Blast-Attacken. Mit "The Negation" haben Sauron und seine Mannen ihren Anspruch auf eine der Top-Positionen ihres Genres bekräftigt und werden damit ihre Fangemeinde gewiss um zahlreiche treue Anhänger erweitern. Kurzum: Ein Album sie zu knechten, sie alle zu finden ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden...
12 Punkte (von max. 15)
Christian Euler, 10.02.2004
TRACKLIST
1. The Fury
2. Three-Dimensional Defect ***
3. Lying And Weak
4. Sensual Sickness
5. Calling
6. The Negation
7. Long-Desired Dementia ***
8. The Empty Throne
[ *** Anspieltipps ]
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