Cd-Besprechung

David Hasselhoff

A real good Feeling

Sony Music
  Vö: 01.04.2011

Bewertung:  15 Punkte
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„Der Godfather des Easy-Listening-Metal ist zurück“. So oder so ähnlich preist der Infotext des Labels die Veröffentlichung von „A real good Feeling“ an, und obwohl oftmals nichts als leere Propaganda dahintersteckt, in diesem Falle ist es wohl noch untertrieben – ‘Cause nobody hassels the Hoff! 22 Jahre nach seinem Geniestreich „Looking for Freedom“, das nicht zuletzt den Fall der Mauer überhaupt erst möglich machte, holt DAVID HASSELHOFF erneut zum ultimativen Schlag aus. „A real good Feeling“ zementiert seinen Status als Ausnahmemusiker - 15 Tracks erwarten das gespannte Publikum, und es wird nicht enttäuscht. Christian Geller und Christian Seitz an den Reglern konnten aus jedem Song das Letzte herauskitzeln - die Essenz ist 100% Hasselhoff. Kein Wunder, die beiden Produzenten hatten ja auch schon anderen Ausnahmekünstlern wie DJ Ötzi, Modern Talking oder den No Angels einen ganz eigenen, abwechslungsreichen Sound verpassen können. Ergo ist „A real good Feeling“ einfach durch und durch Marke DAVID HASSELHOFF. Dabei lässt der Großmeister scheinbar mühelos die Werke verschiedenster Kollegen einfließen, ohne sich dabei einfach platt bei ihnen zu bedienen. Der Partysmasher „Pina Colada Girl“ zitiert im Refrain geschickt die Jungs der BLOODHOUNG GANG; „Hey, We Wanna Rock The World“ ist als Hommage an den Undergroundhit „Hey, wir wollen die Eisbären sehn“ zu verstehen; „Lonely Days and Lonely Nights“ scheint von Petrys „Weiß der Geier“ geprägt. Bereits hier ist DAVID HASSELHOFFs tiefe Verbundenheit mit dem deutschen Volk und seinen Künstlern zu erkennen. Schließlich sind seine Vorfahren selbst Deutsche – und die Sprache quasi in seinem Erbgut verankert. „Das Cafe an der Seine“ ist eine eigens für seine deutschen Fans eingesungene Version des englischen Originals "Heartbreak Café". „Wir zwei alleine“, ein Duett mit seiner Tochter, ist eine herzerweichende Ballade, die es schafft ganz frei von Kitsch tief zu berühren; und DAVID HASSELHOFF singt tatsächlich, als hätte er es immer in Deutsch getan. „A real good Feeling“ meistert die schwierige Gradwanderung zwischen Melancholie und Ausgelassenheit – ein Album für die lauten und leisen Momente. Als Sahnehäubchen für die deutschen Fans hat er auch noch eine aufpolierte Version von „Looking for Freedom“ ins Gesamtpaket geschmissen. Auch 22 Jahre nach Erscheinen können Zeilen wie „I worked on a farm/got some muscle in my arm“ in ihrer vielschichtigen Einfachheit die Sehnsüchte und Ängste der arbeitenden Klasse auf den Punkt treffen – und beweisen: DAVID HASSELHOFF ist auf dem Boden geblieben. Ein Künstler, aber auch einer wie du und ich, der sich seinen Erfolg hart und ehrlich erarbeitet hat, von ganz unten bis zur Spitze. Es sind Aufsteiger-Stories wie die seine, die ein von der Weltwirtschaftskrise geschütteltes Deutschland braucht. Um zu beweisen, dass alles möglich ist – wenn man nur hart genug zupackt und den Spaß an der Sache nicht vergisst. Und so kann es eigentlich kein Zufall sein, dass es in Deutschland pünktlich zum Erscheinen seines Opus Magnum auch die Wirtschaft wieder zu boomen beginnt – „It’s a real good Feeling“, das sich hierzulande ausbreitet. Thanks David!

15 Punkte (von max. 15)

Enno Küker, 10.04.2011

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