Cd-Besprechung

David Arnold - Quantum Of Solace

David Arnold

Quantum Of Solace

J Records (Sony BMG)
  Vö: 31.10.2008

Bewertung:  7 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Erstaunlich, dass der Dreh eines neuen James Bond-Film es bis heute vermag, weltweite Spannung zu erzeugen hinsichtlich der – es scheint existentiellen – Fragestellungen: Wer darf dieses Mal Ian Flemmings Superagenten 007 spielen? Wer darf die Gespielin (das so genannte „Bond-Girl“) an seiner Seite verkörpern? Und vor allem auch: Wer darf dieses Mal den Titeltrack schreiben respektive intonieren?

Die Vielfalt eben jener Interpreten - man merkt: Wir konzentrieren uns natürlich auf Frage Drei - variiert in der Regel ebenso wie die musikalische Qualität. Positivere Beispiele der letzte Jahre sind die Beiträge von Garbage („The World Is Not Enough“), Sheryl Crow („Tomorrow Never Dies“) und Chris Cornell („You Know My Name“), wobei diese Stücke nicht eben zu den Meisterleistungen im Oevre der genannten Künstler zählen.

Die einige Konstante übrigens im Rahmen de Soundtrack-Arbeiten ist David Arnold, zumindest seit 1997, der sich also seit „Der Morgen stirbt nie“ für die orchestrale Begleistung der bewegten Bilder verantwortlich zeichnet.

Und nun also, im Jahr 2008 für „den aktuellen Bond“, „Quantum of Solace“ bzw. zu deutsch: „Ein Quantum Trost“, die angeblich kürzeste Episode ever, hat man es geschafft, Jack White von den White Stripes zu verpflichten, den Titelsong zu schreiben. Amy Winehouse, die zeitweise auch für diesen Job im Gespräch gewesen zu sein schien, war dann wohl doch ein zu großer Unsicherheitsfaktor in der perfekt funktionierenden James-Bond-Marketing-Maschinerie.

Jack White nun scheint nicht nur produktionstechnisch alle Register ziehen zu wollen mit seinem Beitrag „Another Way To Die“ (das Orchester!). Er begeisterte zusätzlich noch Alicia Keys, den Song gemeinsam mit ihm zu performen. Insofern: Great expectations!

Nun muss man jedoch trotz all der Superlative konstatieren, dass auch Jack White es nicht gerade geschafft hat, einen Song abzuliefern, der seinem sonstigen Werk mit den White Stripes oder den Raconteurs ebenbürtig ist. Die Vermutung liegt nahe, dies sei dem immensen Druck (und sicher auch dem vielen Geld!) geschuldet, so richtig übelnehmen will man es dem Guten dann aber auch nicht.....

Der Rest des Soundtracks: Besteht aus den Instrumentals von David Arnold. Sicher großartig-bombastisch dürften diese wirken, wenn man die bewegten Bilder dazu auf der Kinoleinwand sieht. Im heimischen Wohnzimmer wirken sie irgendwo deplatziert und nervig.

Insgesamt also: Sicher eher was für Fans.

7 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann02.11.2008

TRACKLIST
1. Time To Get Out
2. The Palio
3. Inside Man
4. Bond In Haiti
5. Somebody Wants To Kill You
6. Greene & Camille
7. Pursuit At Port Au Prince
8. No Interest In Dominic Greene
9. Night At The Opera
10. Restrict Bond's Movements
11. Talamone
12. What's Keeping You Awake
13. Bolivian Taxi Ride
14. Field Trip
15. Forgive Yourself
16. Dc3
17. Target Terminated
18. Camille's Story
19. Oil Fields
20. Have You Ever Killed Someone?
21. Perla De Las Dunas
22. The Dead Don't Care About Vengeance
23. I Never Left
24. Another Way To Die (Jack White & Alicia Keys)
[ *** Anspieltipps ]

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