Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Nur wenige Wochen nach Martin L. Gore (Counterfeit 2) legt nun mit Dave Gahan auch das zweite Depeche Mode-Mitglied eine Solo-Scheibe vor. Währenddessen gastiert mit Andy Fletcher das dritte DM-Festivals auf zahlreichen europäischen Festivals als DJ. Dicke Luft im Hause Depeche Mode???
In zahlreichen Interviews konnte man lesen, dass sich Dave Gahan nie so recht getraut hat, eigene Songs zu den Aufnahmen von Depeche Mode beizusteuern etc... Nun versucht er sich mit Paper Monsters frei zu schwimmen. Gahan ist mehr als stolz auf diese CD, was er ja während zahlreicher Promotion-Interviews zum besten gab. Und plötzlich gastiert der DM-Frontman sogar auf den größten Festivals. Hört hört!!! Ganz ehrlich, mit seinen vollmundigen Ankündigungen hat Dave Gahan echte Hoffnungen in mir geweckt. Die Vorfreude auf diese Soloscheibe war groß. Mit Dirty Sticky Floors gelingt Gahan auch ein optimaler Einstieg in sein Solodebut. Aber schon bald war die Begeisterung verflogen. Klar – jeder Song erinnert an Depeche Mode. Schließlich handelt es sich hier um die unverwechselbare Stimme der Superband. Aber kommen wir zur Musik... Viele Songs plätschern ein wenig dahin und sind auch nach mehrmaligem Hören nicht sehr prickelnd (DM-Fans, verzeiht mir – ich weiß ihr liebt ihn). Mal hört man eine bluesige Mundharmonika, mal a bisserl Gospelanleihen, aber nichts, was jetzt unbedingt hängen bleiben würde, wäre es nicht die Stimme Gahans, die die Platte dann doch noch ein wenig interessant macht. Groß war die Neugier, wollte sich doch Gahan aus dem Depeche Mode-Sumpf frei schwimmen. Aber gerade das tut er nicht. Oftmals fühlt man sich an Songs of Faith and Devotion erinnert. Sieht so ein Befreiungsschlag aus??? Auch bei Gahans Auftritt bei Rock am Ring wollte der Funke bei seinen Solosongs nicht so recht überspringen. Als kleines Cleverle baute er aber geschickt zahlreiche DM-Songs in sein Set ein. Dieser Schachzug ging vollkommen auf – die Menge wurde (wie bei DM üblich) ordentlich abgekocht. Bleibt zu hoffen, dass die Herren Gore und Gahan schon bald wieder zusammen finden, sich gegenseitig achten und die Einflüsse des Anderen respektieren und schätzen. So könnten wir unmittelbar vor einer der besten Depeche Mode Platten der letzten Jahre stehen. Und die Hoffnung bleibt, dass Gahan durch seine Festivalauftritte Blut geleckt hat, und wir Depeche Mode endlich mal als Headliner auf unseren Lieblingsfestivals feiern können. Dann verzeihen wir auch diese Sologeschichten und alles ist wieder gut.
8 Punkte (von max. 15)
Jochen Melchior, 26.06.2003
TRACKLIST
01. Dirty Sticky Floors
02. Hold On
03. A Little Piece
04. Bottle Living
05. Black And Blue Again
06. Stay
07. I Need You
08. Bitter Apple
09. Hidden Houses
10. Goodbye
[ *** Anspieltipps ]
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