Cd-Besprechung
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Scheiß Möwen! Wer hat sich nicht schon mal über diese dreisten, vorwiegend Pommes und Eis von Touristen fressenden Tauben der Nordsee aufgeregt? Ich schon. Vor allem wenn sie einem auf die Jacke oder den Kopf kacken. Ein ähnlich traumatisches Erlebnis wird sicherlich auch ein Mitglied der „Damn Seagulls“ gehabt haben. Anders kann man sich diesen exotischen Bandnamen jedenfalls nicht erklären.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Damn Seagulls auf ihrem neuen Album „Soul Politics“ nicht ähnlich krakeelen und nervige Töne von sich geben wie ihre Namensgeber.
Um es vorweg zu nehmen: Nein. Die Damn Seagulls bieten auf ihrem Album äußerst angenehmen und groovigen Indiepoprock, der teilweise sogar einen Blueseinschlag hat.
Die Vorbilder sind hier anscheinend die ganz Großen, denn der Gesang und die Harmonien erinnern teilweise an den „Boss“ Bruce Springsteen und ab und zu auch an Bryan Adams wenn er nicht gerade eine schmalzige Ballade singt.
Und Lieder wie „Something about it“ stehen den Werken der Idole in Nichts nach.
Auffällig am Album ist auch der überlegte und passende Einsatz des Saxophons. Als „Pornofilmuntermalungsinstrument“ und „Ska-Steckenpferd“ verschrien, erlebt es hier nahezu eine unpeinliche Renaissance in modernern Musik. Hut ab hierfür!
Doch der Kelch des Plagiatsvorwurfs geht nicht ganz an den finnischen Jungs vorbei. Sie haben nur tiefer in den Plattenschränken gewühlt und sich nicht ganz so offensichtliche Vorbilder gesucht. Dennoch ist „Soul Politics“ ein Album, das auf Fans von The Killers oder Moneybrother gefallen könnte. Hätten alle Lieder das Niveau von „Something about it“ wäre, das Album ganz groß geworden. Doch bei aller Euphorie sind einige Lückfüller wie „The Beat“ (mit einem unpassend, klerikalen „Halleluja“ Ausruf) und „Rooftops & Railways“ zu beklagen, welches von der Melodieführung und einer Textpassage stark an DAS Lied von Christina Aguilera erinnert: „You`re Beautiful, No Matter What They Say!“. Genau diese Gutmenschen Konsenshymne für alle Hässlichen, Anders aussehenden und Dicken, die beim Casting diesen Trashhit knödeln für den man sich ohne Ende fremd schämt, zieht den Eindruck gewaltig runter. Ohne diese Assoziation wäre die Punktvergabe sicherlich zweistellig ausgefallen. Also mein Fehler.
Trotzdem notieren: Damn Seagulls im Auge behalten!
8 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 04.03.2008
TRACKLIST
1. Once We Were Thieves
2. While Im Gone
3. 24 Uptown
4. Quality People
5. Dirty Soul Radio
6. Rooftops & Railways
7. Human Torch
8. The Beat
9. Something About It
10. King Of Fools
[ *** Anspieltipps ]
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