Cd-Besprechung

Dacia & The WMD

Dacia & The WMD

MTM Music
  Vö: 29.09.2006

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Mit Dacia & The WMD ( Dacia & The Wheapons of Mass Destruction) will ein neuer Act den Musikmarkt unsicher machen und aufmischen.

Einigen Freunden gitarrenlastiger Rockmusik dürfte Frontfrau Dacia Bridges noch von der Band Tape bekannt sein. Die Sängerin und Songwriterin gründete mit Dacia & The WMD ihre eigene Band und hat sich dazu mit dem Gitarristen Alex Scholpp, dem Bassisten Ralf Botzenhart (beide Ex – Farmer Boys) und dem Drummer Alex Menchini (Ex – Stereopilot) erfahrene Musiker mit an Bord geholt.

Nach der eigenvertriebenen EP „Propaganda“ bringen sie nun ihr nach sich selbst benanntes Debütalbum an den Start. Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen, denn produziert wurde das Album von Skunk Anansies Ace.
Und für ein Erstlingswerk kann sich „Dacia & The WMD“ durchaus sehen lassen; denn durch die verereinten musikalischen Einflüsse der einzelnen Bandmitglieder kreieren sie einen Stil, den sie selbst als abwechslungsreichen New Rock Sound bezeichnen. Von Anfängerarbeit im herkömmlichen Sinne kann man bei weitem nicht sprechen, wenn auch einiges, was z.B. Arrangements angeht - noch nicht ganz ausgereift ist. Da könnte man sich beim nächsten Werk noch mehr reinhängen, denn die Möglichkeiten sind hier definitiv noch nicht ausgeschöpft worden.

Absolut positiv ist mir an dieser Scheibe aufgefallen, dass man endlich mal eine Sängerin hat, bei der man ohne Probleme verstehen kann, was sie da singt. Kein mehrmaliges Wiederholen einer Stelle oder Nachlesen im Booklet ist nötig, denn trotz ihrer variantenreich eingesetzten Stimme kommt jedes Wort glasklar beim Hörer an.

Wie der Begriff New Rock Sound verspricht, wird sich hier nicht auf eine spezielle Art des Rocks festgelegt. Nach dem eher Pop – Rock - lastigem Opener „Who`s To Say“ , geht es mit „Rockabilly Bitch“ härter, schneller und rifflastiger weiter, um dann mit „Stop And Stare“ in die Pop – Elektro - Kiste zu greifen. So ziehen sich die verschiedenen Stilrichtungen durch das gesamte Album und auch ein Ausflug in den Nu Metal – Bereich wird getätigt.
Im Kopf bleiben dürfte auch „6“, ein Song zum Abrocken, der als Outro das Aufzählen von 1 bis 6 in verschiedenen Sprachen hat. Doch auch eine Ballade zum Kuscheln fehlt mit „Sorry“ nicht.
Ein ganz besonderes Sahnestück dürfte für alle Motörhead – Fans das Duett „ Losing You“ sein, denn dieses singt Dacia mit niemand geringerem als Altmeister Lemmy Kilmister, und die beiden konträren Gesangsstimmen – die sanfte Dacias und die raue Lemmys – ergänzen sich zu einem netten Ganzen.


Fazit: Ein schönes Erstlingswerk, welches mit Sicherheit seine Fans finden wird; doch ist hier durchaus noch eine Menge Potential herauszuholen, denn nicht alles klingt so ausgereift, wie es bei dieser Band mit Sicherheit klingen könnte. Man vermisst die Ecken und Kanten, es wird eher „ auf Nummer sicher gegangen“, was zur Folge hat, dass so etwas wie eine ganz eigene persönlichen Note fehlt. Aber in dieser Band - Konstellation stecken die vier ja auch noch in den Anfangsschuhen, und die Zeit wird zeigen, zu was sie fähig sein werden.

11 Punkte (von max. 15)

Alexandra Holler, 20.09.2006

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