Cd-Besprechung

Crowbar - Sever the Wicked Hand

Crowbar

Sever the Wicked Hand

Century Media/EMI
  Vö: 11.02.2011

Bewertung:  12 Punkte
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Crowbar zu beschreiben, war schon immer eine dankbare Aufgabe, haben sich die Doom-Metal-Pioniere doch nie wirklich verändert. Der Sound der Band ließ sich mit Vergleichen wie der obligatorischen Dampfwalze oder dem mäandernden Lava sehr gut beschreiben. Dazu eine kräftige Prise Verzweiflung; fertig war eine Band die Dutzende von Musikern beeinflusst hat.

Kirk Windstein, einer der heiligen drei Könige des Doom-Sludge (mit Panteras Phil Anselmo und St. Vitus-Barde Wino), bleibt sich auf dem neuen Output der Band „Sever the Wicked Hand“ treu.
Der Opener hat alles was im Crowbar-Universum nicht fehlen darf: Tiefe schleppende Gitarrenriffs, Windsteins knurrendes Organ und ein Opener wie „Isolation (Desperation)“, der die Verzweiflung schon prominent im Namen trägt. Einzigartig war schon immer die Mischung des langsamen Dooms mit den zweistimmigen Gitarrenfiguren. Bei Crowbar ergeben sich dadurch melodisch eingängige Parts, nachzuhören bei „Liquid Sky and Cold Black Earth“, der schon fast als Ballade durchgeht. Den Hang zur Melodie haben sich die Amis bei den Engländern von Cathedral abgeguckt und die Heaviness stammt eindeutig von Pantera und St. Vitus.

Prägend für die erste Veröffentlichung seit sechs (!) Jahren ist die Mini-Katharsis des Bandleaders Windstein, der seit kurzem trocken ist. Seine neu gewonnene Nüchternheit hat wohl für einen klaren Kopf gesorgt. Die Lyrics sind sehr persönlich und berichten vom Neuanfang im Leben des Musikers. Der Sound der Platte ist, wie bei allen Crowbar-Platten, erste Sahne. Ein Genuss die Anlage volle Möhre aufzudrehen und sich dem Schwermut der Songs hinzugeben. Die Single „The Cementry Angels“ rockt für Crowbar-Verhältnisse wie ein Ferrari los. Vielfalt könnte man so was nennen. Obwohl es bei den Doomkapellen eher nachdem Ramones-Prinzip geht, Weiterentwicklung nicht erwünscht. Aber warum auch: Wenn das Rezept funktioniert!

Crowbar sind altersweise und lassen die Mähne (bei Windstein eher den Bart) schwingen. Sie machen das, was sie können. Und das ist verdammt gut. Depressive Suizidgefährdete sollten davon aber eher die Finger lassen. Gute Laune war und ist nicht das Metier von Crowbar.

Unnützes Wissen:
Crowbar heißt übersetzt Brecheisen.
In der ständig wechselnden Besetzung hatte ein gewisser Steve Gibb bis vor kurzem den Gitarrenposten inne. Seines Zeichen Sohn des Bee Gees-Gitarristen Barry Gibb.

12 Punkte (von max. 15)

frank fischmann20.02.2011

TRACKLIST
1. Isolation (Desperation)
2. Sever the wicked hand****
3. Liquid sky and cold black Earth
4. Let me mourn
5. The cementery angels****
6. As I become one
7. A farwell to misery
8. Protector of the shrine****
9. I only deal in truth
10. Echo an eternity
11. Cleanse me, heal me
12. Symbiosis
[ *** Anspieltipps ]

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