Cd-Besprechung

Crash Street Kids - Transatlantic Suicide

Crash Street Kids

Transatlantic Suicide

Hot City Recording Company
  Vö: 10.04.2009

Bewertung:  6 Punkte
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An Selbstvertrauen mangelt es den Crash Street Kids nun wirklich nicht. Andere Bands sind teilweise schon mit einem einzigen Konzeptalbum überfordert, aber die vier Jungs aus Phoenix geben sich mit solchen Warm-Up-Übungen gar nicht erst ab. Sie haben nämlich ihre eigene Kids-Trilogie geschaffen, die aus drei zusammenhängenden Konzeptalben besteht, die sich um das Leben eines fiktiven Rock-Stars drehen. Den Anfang machte im Jahr 2006 „Let´s Rock & Roll Tonite“, gefolgt von dem 2007er Output „Chemical Dogs“. Und nun folgt mit „Transatlantic Suicide“ der dritte und letzte Streich, in dem es laut dem Beipackzettel des Labels einiges über den Hauptcharakter zu lernen gibt sowie über seine Vergangenheit, sein Geheimnis und über das Mädchen, das alles veränderte.

So weit, so gut. Irritiert bin ich ein bisschen darüber, dass auf dem gleichen Papier freimütig zugegeben wird, dass es wohl eine nicht unbeachtliche Schar von Leuten gab, die die Glamrocker bislang schlicht und ergreifend für irrelevant hielten, auch wenn „Chemical Dogs“ einige Zeilen weiter als regelrechter Triumph verkauft wird und man nicht müde wird, die diversen mit dem Album verbundenen Auszeichnungen (Album Of The Year“, „Breakthrough Artist Of The Year“) zu erwähnen.

Mit etwas gemischten Gefühlen lege ich also den Tonträger ein und zunächst erwartet mich eine angenehme Überraschung. Denn die beiden Auftaktsongs „The Engeneers“ und „Do You Still Belive In Rock & Roll?“ sind sehr melodiös, verfügen über einen eingängigen Refrain und gehen gut ins Ohr. Doch während ich noch damit beschäftigt bin, wegen meiner nicht uneingeschränkt euphorischen Grundhaltung im Stillen Abbitte zu leisten, legt das Album eine Bruchlandung hin. Bereits der dritte Song der Platte, „Cigarettes & Starfuckers“ fällt schon deutlich von den beiden zuvor gelobten Tracks ab und auch im Folgenden ist keine Besserung in Sicht. Zwar schimmern immer wieder gute Ansätze durch, aber entweder wirkt das Material ziemlich verfahren („Berlin“) oder es bleibt schlichtweg belanglos (“I Disappear“). Hinzu kommt, dass Vieles einen arg gestreckten Eindruck macht, um zumindest noch eine akzeptable Spielzeit des Albums zu erzielen. Entweder gingen den Kids einfach nur die Ideen aus, oder man hat ihnen mitten in der Studiozeit den Geldhahn zugedreht, so dass ihnen keine Zeit mehr blieb, an den Songs zu feilen und sie das bereits aufgenommene Material für das Album verwenden mussten. Das würde dann wohl auch den nicht gerade guten Sound erklären, der doch etwas schwachbrünstig ausgefallen ist. Schade ist es allemal, denn dass sie eigentlich mehr draufhaben, beweisen sie am Anfang der Scheibe.

„Transatlantic Suicide“ enthält zwar noch eine Bonus-DVD mit Live-Aufnahmen und der Dokumentation „The Making Of The Supersonic Star Show“. Das darf man zwar als fanfreundlich würdigen, kann aber über das ansonsten schwach Album auch nicht hinwegtrösten bzw. -täuschen. In die Reihe derer, die die Crash Street Kids als irrelevant bezeichnen, werde ich mich zwar in Anbetracht der guten ersten beiden Tracks nicht einreihen, aber zwei gute Songs sind einfach zu wenig, als dass man hier guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen kann.

6 Punkte (von max. 15)

Jürgen 08.04.2009

TRACKLIST
1. The Engeneers (***)
2. Do You Still Belive In Rock & Roll? (***)
3. Cigarettes & Starf*ckers
4. I Disappear
5. Destroyer
6. The Zero
7. We Kill Tomorrows
8. Berlin
9. Dressed In White
10. Saturn´s Child
11. The Kid Is Dead?
[ *** Anspieltipps ]

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