Cd-Besprechung
Leserwertung: 15.0 Punkte
Stimmenzahl: 3
Vorurteilsfrei ein Album zu reviewen ist ein Ding der Unmöglichkeit und trotzdem wird es immer wieder versucht. Ausgerechnet auch jetzt beim Intro und Spex Liebling Conor Oberst und seinem Soloalbum.
Die Amazonkurzbeschreibung wurde weggeklickt und auch andere Reviews wurden nicht gelesen. Nur das bereits existierende Vorwissen lässt sich kaum ausblenden. Stichwörter sind hier „Bright Eyes“ und „Wunderkind“.
Ohne all diese Vorschußlorbeeren kann man erst mal sagen, dass Conor Oberst ein Country, bzw. Songwriter Album gemacht hat, wie es klassischer nicht hätte sein können.
Ja, ja. Back To The Roots, ganz pur und unverfälscht den Idolen der Jugend huldigen. Kennt man schon von Mike Ness, Greg Graffin, Chuck Ragan, Nicola Sarcevic und einigen anderen Frontmännern, die ihre Liebe zu Bruce Springsteen und Johnny Cash in akustischer Manier auslebten und immer noch ausleben.
Und auch Conor Oberst versucht sich in seiner unnachahmlichen Art in diesem Genre. Und das klingt wirklich alles andere als schlecht. Diese melancholische Stimmfärbung und das zerbrechliche in seiner Stimme passen ideal in diese Musiksparte.
Die Songs schleppen sich in einem Moment lethargisch und dann auf einmal voller Elan durch das Album. Der Übergang von „Danny Callahan“ zu „I Don`t Want To Die in A Hospital“ ist hierfür wohl mustergültig. Zuerst möchte man sich die Pulsadern längs aufschlitzen und auf einmal steigt die fette Rock `n Roll Party mit Buddy Holly und Fats Domino. Trotzdem bleibt auch in diesen Momenten immer der Schuss Traurigkeit vorhanden. „I Don`t Want To Die in A Hospital“ ist jedenfalls auf den ersten Blick nicht all zu lebensbejahend, geschweige denn euphorisch, im Gegensatz zur Musik.
Diese Spannungen machen Conor Oberst aus und er hat seine Sache mal wieder gut gemacht, obwohl ich seine anderen Werke eigentlich ausblenden wollte und es dann doch nicht ganz geschafft habe, weil mich die Wörter „mal wieder“ entlarven.
Conor Oberst ist zu Recht ein Liebling der intellektuellen Musikpresse. So schaurig traurig das ist. Aber schaurig traurig ist auch manchmal so schön. Vor allem wenn man dazu dann auch noch Square Dancing zelebrieren kann wie bei „Nyc-gone, Gone“
11 Punkte (von max. 15)
Michael Konen, 08.09.2008
TRACKLIST
1. Cape Canaveral
2. Sausalito
3. Get-well-cards
4. Lenders In The Temple
5. Danny Callahan
6. I Don't Want To Die (In A Hospital
7. Eagle On A Pole
8. Nyc-gone, Gone
9. Moab
10. Valle Mistico (Reuben's Song)
11. Souled Out!!!
12. Milk Thistle
[ *** Anspieltipps ]
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