Cd-Besprechung
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Close Your Eyes ist eine neue Metalcore/Hardcore/Indie/... Band auf Victory Records. Die Leute, die Victory Record's gezielte "Bandernte" mitverfolgen, können sich ganz gut die Gründe für die Verpflichtung im eigenen Haus vorstellen. Fünf fesche Jungs mit fescher Musik, mal hart, mal emotional, aber auf jeden fall genau passend für das, was gerade am Markt ist. Siehe Hawthorne Heights, A Day To Remember, siehe auch all die Bands, die von kleinen Clubs in die Konzerthallen kamen, innerhalb eines Jahres. Als erstes kam mir der Eindruck: tausendmal gehört, vorhersehbar, unkreativ.
Es leben die Vorurteile. Nach mehrmaligem Hören konnte ich mich dann doch so halbwegs losmachen von dem, wonach es sich anhört zu dem, wie es sich anhört. Close Your Eyes sind instrumentell versiert. Beim Songwriting gibt es auch nichts zu beanspruchen, er wird variiert, kurze Metalcoreeinlagen, ein paar Punk/Hardcore Riffs, und viel melodische Gitarrenarbeit. Meistens ist es aber der Gesang, der den Grossteil der Songs weg vom traditionellen Metalcore in die Moderne drückt: hohe, emotionale töne, oft nicht geschrieen und sehr melodiös. Man kann schon mal Chöre von textsicheren Fans erwarten, die eingehenden Melodien laden dazu gerade ein. Glücklicherweise werden zwischendurch dann doch immer ein paar Sekunden Gekreische eingeschoben (siehe "The Body"), und in Kombination mit harten Stakkato Riffs und Breakdowns wird aus dem Ganzen zum Glück kein einheitlicher, langweiliger Brei sondern abwechslungsreiche und auch interessante Lieder. Gegenpolig läuft’s dann auch manchmal (siehe "Song For The Broken") und es wird eher Indie als Metalcore. Macht die Feuerzeuge an und singt mit. Für eine bessere Welt. Was textlich und auch von der Stimmung her das Hautthema der Platte ist: Gute Laune und Optimismus anstatt depri und düster.
Es wird viel verarbeitet, viele Stile, manchmal erinnert es an harten Metalcore, manchmal an melodischen Hardcore, manchmal and poppigen Rock. Trotz allem drunterliegenden Metalcore, “17:20“ erinnert an Stretch Arm Strong, “Friends are Friends Forever“ an A Day To Remember, “Digging Graves“ errinert an Strike Anywhere oder Rise Against.
Manchmal fällt man wieder zurück und wundert sich, ob wirklich noch eine Band diese Art von Musik machen muß, und wo die kreativen Leute geblieben sind, die Musik entwickeln und nicht nur spielen. Ob Victory Records nicht wirklich nur die Kohle will, die diese Musik in genau dieser Zeit einbringt. Es ist jedoch Close Your Eye’s Debutalbum und ein sehr solides. Sie verstehen, was sie tun und das auch überdurchschnittlich gut. Lieder wie "Bitter Path" stimmen mich dann doch wieder zuversichtlich, daß diese Band auch ihr zweites Album überdurchschnittlich gut hinbekommen. Und auch außerhalb der bewährten Rezepte gute und vor allem eigene Gerichte kochen können.
11 Punkte (von max. 15)
stephan meyer, 03.03.2010
TRACKLIST
1. A Proclamation
2. Friends Are Friends Forever***
3. xChet Steadmanx
4. Digging Graves
5. The Body
6. Song For The Broken
7. 17:20***
8. Wake Up!
9. Bitter Path***
10. Something Needs To Change
11. Arms Raised
[ *** Anspieltipps ]
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