Cd-Besprechung

Claus Grabke

Deadly Bossanova

Nois-O-Lution
Vö: 09.05.2008

Bewertung: 8 Punkte
Leserwertung: 9.4 Punkte
Stimmenzahl: 5

Hans Dampf in allen Gassen war Claus Grabke schon immer. Hier Skateboardgott, da Moderator und dort Frontmann, Produzent und Songwriter.
Doch der Putz an seinem Denkmal bröckelte bereits bei seinem Debüt Doppel Album
„Dead Hippies-Sad Robot“.
Hier wollte nur das mutig experimentelle „Sad Robot“ überzeugen und sorgte für einen geringfügigen Kollateralschaden als Resultat.
Auf „Deadly Bossnova“ zeigt Claus Grabke erneut seine Schokoladen-, aber auch seine Schattenseite.
Das Album ist sehr rau und schleppend geraten. Latente Aggression durch den so typisch, knarzigen Gesangseffekt wird in jeder Minute mittransportiert.
Alles andere als aalglatt, also (unglaublich! ein ungewollter Alliterationssatz!). Und genau dies ist verdammt mutig. Claus Grabke bekennt sich zu Ecken und Kanten und scheißt auf den Standard. In diesem Sinne ist „Deadly Bossanova“ von der Attitüde aus betrachtet ein Punkrock Album vorm Herren.
Doch je länger die Cd rotiert, umso enervierender werden das Feedbackgedröhne und die Anbiederung an LSD geschwängerte Led Zeppelin Soloorgien.
Und spätestens wenn man beim 10 Lied angelangt ist, verlangt das Hörerherz einen schnellen, straighten Rhythmus, der auch mal ohne verzerrte Stimme daherkommt. Dreckiger Schlepprock im White Stripe Stil ohne Ohrwürmer ist eben nicht jedermanns Sache.
Fazit: Mutig und ambitioniert? Ja. Permanenter Hörgenuss und besser als Thumb? Nein.
Und trotzdem bitte weitermachen. Interessant ist Claus Grabkes Entwicklung allemal.

8 Punkte (von max. 15)

Michael Konen, 26.04.2008

TRACKLIST
1. Tip Toe Airwaves
2. Deadly Bossanova
3. Slave To Your Feelings
4. Radioactivity
5. Still A Caveman
6. Stranger
7. Running Man
8. Hold On
9. Wipe It Away
10. Gates Of Steel
[ *** Anspieltipps ]

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