Cd-Besprechung

Christian Durstewitz - Let Me Sing

Christian Durstewitz

Let Me Sing

Usfo (Universal)
  Vö: 22.10.2010

Bewertung:  11 Punkte
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Normalerweise sind die Nachwehen einer Castingshow eher mit einem kritischen Auge zu betrachten. Doch wenn es sich um Gesangswettstreite handelt, die von Stefan Raab initiiert sind, wie jüngst die Suche nach unserem Star für Oslo „USFO“ Anfang des Jahres, dann kann man gerne auch einmal ein Auge zudrücken.

Während die Gewinnerin Lena, die uns den zweiten deutschen Sieg beim Eurovision Songcontest bescherte mit ihrem Debutalbum schon fast wieder in der Versenkung verschwunden ist, startet der Drittplatzierte beim deutschen Vorentscheid – Christian Durstewitz – nun erst richtig durch. Am 22.Oktober 2010 erscheint sein selbgeschriebenes erstes Album „Let Me Sing“, von dem wir aus den USFO-Shows schon die aktuelle Single „Stalker“, „Another Night“ und das 80er-Jahre-George-Michael-Cover „Faith“ kennen.

Neben diesen drei Tracks sind noch neun weitere auf der Platte enthalten, die allesamt großes Potential haben wahre Ohrwürmer und im Radio rauf und runter gespielt zu werden. Dass der 21-jährige ein Händchen fürs Songwriting hat, bestätigte ihm schon die USFO-Jury; auf seinem Erstlingswerk kann man sich nochmals selbst ausgiebig davon überzeugen. So oft man sich die Songs auch anhört, sie werden nicht langweilig – ganz im Gegenteil: bei genauem Hinhören entdeckt man stets neue Raffinessen, die viel Liebe zum Detail und vor allem zur Musik erahnen lassen. Kuhglockengebimmel im Refrain von „Stalker“ ist da nur eins von vielen Beispielen. Einen roten Faden, der sich von Song zu Song schlängelt, sind die (Background-)Chöre, welche der Hesse selbst in verschiedenen Stimmlagen eingesungen und dann übereinandergelegt hat.

Generell verspricht die Scheibe viel Abwechslung, sowie ein Spiel mit und einen Spagat zwischen einer Reihe von musikalischen Genres. Müsste man Christians Musik in wenigen Worten grob beschreiben, könnte man sie als ‚rockigen und authentischen Powerpop mit einer Prise Elektro und viel Humor‘ bezeichnen. Dennoch kann und sollte man dieses bunte Potpourri in keine enge Schublade pressen und sich einfach einem wunderbar herrlichen Allerlei erfreuen. Abseits der Gute-Laune-Uptempo-Nummern gibt es auch Balladen – teils romantische („Amazing Wonder“), teils mit ernsterem Tenor („The World Cries“), die stets mit viel Gefühl vorgetragen und daher glaubwürdig rüberkommen.

Insgesamt kann man von „Let Me Sing“ nur positiv überrascht sein: ein solides Debut eines Newcomers mit viel Potential, der die übliche Halbwertszeit eines Castingshow-Kandidatens mühelos überstehen sollte.

11 Punkte (von max. 15)

katinka roggfeld15.10.2010

TRACKLIST
01. Let Me Sing
02. Stalker
03. Amazing Wonder
04. Dying Trying***
05. I’m In Love
06. Don’t Trust Your Eyes
07. Another Night
08. I Am***
09. Story Of A Dead Man***
10. Life Engine
11. Faith
12. The World Cries!
[ *** Anspieltipps ]

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