Cd-Besprechung

Chris Field

Powis Square

Fodrecords (Soulfood Music)
  Vö: 31.08.2007

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  10.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Ein junger Mann ziert das Cover dieser Platte. Kein Wunder, der Mann, Chris Field, der hier so verträumt in die Kamera blinzelt ist der Interpret des Tonträgers, der selbstbewusst „Powis Square“ getauft wurde. Auf den ersten Blick, und ja diese These ist rein am Äußerlichen festzumachen, hat Chris Field eine Vorliebe für Indie Musik; mit seiner Indie-Jacke, seiner Indie-Mütze, seinem Indie-Schal, seiner Indie-Frisur und seiner Indie-Art seine frisch angezündete Zigarette zu halten. Aber bei genauerem Hinschauen entdeckt man einen, am Kragen angehafteten, Button mit der Aufschrift „Think Electric“. Und jetzt wird’s interessant:

Die Musik, die auf der Platte zu hören ist (Ja, jetzt geht’s endlich zur Musik) ist weder „ausgelutschter Indie-Rock“ noch abgedrehte Elektromucke. Das Zauberwort für Chris Field heißt Rock’n’roll. Rock’n’roll à la Rolling Stones, damit wir uns gleich richtig verstehen.

Frech aber nur teilweise frisch. Der Titel „Oh yeah alright“ zeigt das sehr gut: Seinen Refrain mit nur 3 Wörtern (genau eben diese: „Oh Yeah alright“) ausgestattet , die semantisch gesehen eigentlich nichts aussagen, ist zwar auf seine Weise kreativ und irgendwo, auch wenn nur in geringen Teilen, die der eigenen Interpretation überlassen bleiben, aussagekräftig, auf der anderen Seite ist diese Technik Lieder zu schreiben für den Hörer tierisch langweilig, jedenfalls nach einer gewissen Zeit. Die Platte ist eben menschlich, mit ihren Höhen und Tiefen. Somit gibt es auch Höhen,die zum Glück über diese Tiefen dominieren: „Take Me Up“ zum Beispiel, ein schniekes Lied, recht flott im Tempo, recht gut im Geschmack. Mit 60er Gitarren- und Bassriffs inklusive. Ein Höhepunkt ist die Ballade „Make it tonight“, aber sicherlich auch der Bonustrack „It’s my life“, der mit seinem Bläserensemble erst einen richtigen Kick erhält. Frech ist er ja: "It’s my life and I did what I want it’s my life show me I’m wrong”. So wrong kann er mit seiner Einstellung nicht liegen.

11 Punkte (von max. 15)

Julia Rebold, 30.08.2007

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