Cd-Besprechung

Chris Cornell - Scream

Chris Cornell

Scream

Interscope
  Vö: 06.03.2009

Bewertung:  3 Punkte
Leserwertung:  4.4 Punkte
Stimmenzahl: 5

Wohl kaum einer verkörpert die Galionsfigur des Grunge und des Seattle Sounds so sehr wie Chris Cornell. Zumindest Keiner, der noch nicht eine Schrotflinte im Mund hatte.
Mit Soundgarden, als Solokünstler oder zuletzt bei Audioslave; Chris Cornell muss sich und Anderen eigentlich nichts mehr beweisen. Er ist bereits festes Mitglied in der Hall Of Fame des Rock und dort wird er auch bleiben. Doch wie heißt es so schön: „Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis“. Chris Cornell ist anscheinend vor Langeweile fast umgekommen,denn anders lässt sich das vorliegende Album „Scream“ nicht erklären.
Schön und gut, dass Herr Cornell auf diesem Album seiner Experimentierlust frönen wollte, dann soll er sich in Radiointerviews aber nicht überrascht oder enttäuscht über Fanreaktionen äußern, denn was er auf „Scream“ abliefert ist alles, nur keine Rockmusik.
Es verwundert kaum, dass ein Großteil seiner Fangemeinde angewidert von seinem neusten Machwerk ist. Einzig Cornells markante Stimme erinnert noch an die glorreichen Zeiten. Ansonsten wurde alles durch den Rechner geschickt und in übelster Art und Weise von Timbaland auf Prollmucke gekrempelt, sodass die komplette Cd problemlos in jeder R`n B Diso laufen könnte. Dieser Timbaland entpuppt sich sowieso immer mehr als Kreativgrab für gute Alternativ Künstler. Der superangesagte Knöpfchendreher hat auch schon Nelly Furtado chartkompatibel verwurstet und sie von der liebenswerten Hippiebraut zum „Maneater“ umfunktioniert. Immerhin warnt Chris Cornell seine Fans auf dem Cover des Albums: Auf diesem zerschmettert er nämlich eine Gitarre. Dies kann er auch beruhigt tun, denn hörbar ist eine Klampfe so gut wie nie. Falls dies doch der Fall ist, wird sie schnell mit dicken Beats und billigen Effekten zugekleistert.
Wer eine Rockalbum oder handgespielte Alternativmusik im klassischen Sinne möchte, wird maßlos enttäuscht sein. Wer in einer angesagten Disco mit Türsteher im Schwarzlicht abdancen möchte, wird auch eher den üblichen Schrott wie Rihanna bevorzugen. Wenn will Chris Cornell ansprechen? Chris Cornell ist ein Egozentriker und macht Platten für sich und nicht für seine Hörer. Früher war das sein Erfolgsrezept, doch jetzt entfremdet er sich umso mehr von seiner treuen Basis, die partout nicht mit seiner musikalischen Entwicklung einverstanden ist. Und das ist auch gut so, denn Cornells weg ist äußerst fragwürdig und die Reserviertheit seiner Hörerschaft hat absolut nichts mit Engstirnigkeit zu tun. Das Album ist schlecht, und da helfen ein paar gute Melodien wie bei „Part Of Me“ und „Long Gone“ auch nicht mehr. Chris Cornell auf einem Level mit dem “Two Hit Wonder” von One Republic. Traurig.
Fazit: Lieber Chris, such dir wieder eine Band und mach Musik. Computer sind nicht deine Freunde und machen dir auch keine.

3 Punkte (von max. 15)

Michael Konen27.03.2009

TRACKLIST
1. Part of Me
2. Time
3. Sweet Revenge
4. Get Up
5. Ground Zero
6. Never Far Away
7. Take Me Alive
8. Long Gone
9. Scream
10. Enemy
11. Other Side of Town
12. Climbing Up the Walls
13. Watch Out
[ *** Anspieltipps ]

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