Cd-Besprechung

Choir Of Young Believers

This is for the white in your eyes

Ghostly International
  Vö: 16.10.2009

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

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Der erste Eindruck ist ein Feind des Musikjournalisten, besonders bei CD-Rezensionen sollte man sich hüten eine vorschnelle Meinung zu entwickeln. Denn oft verhält sich der erste Eindruck, dieser fiese kleine Zwerg, sehr hinterfotzig. Fällt einen hinterrücks an und man weiß hinterher nicht, warum man so einen Bullshit verzapft hat. So ging es mir öfter, und deshalb werde ich diesmal nicht meinem ersten Eindruck, nämlich dass „Choir of Young Believers“ ein billiger skandinavischer Radiohead-Abklatsch, vertrauen. Ich gebe dem Künstler und seiner Musik Zeit.
Der Grundtenor von „This is what is fort he White in your Eyes“, dem Debütalbum des Dänen Jannis Noya Makrigiannis, ist bombastisch, orchestral und traurig schön. Das Soloprojekt des „Lake Placid“-Mitglieds entpuppt sich als pompöser Pop, schnulziger Folk und tieftraurige Ambient-Mucke. Oft stehen das Piano und Makrigiannis Stimme alleine im Vordergrund bis ein Sturm an Instrumenten einbricht („Hollow Talk“ und „These Rituals are mine“). Die zarte Stimme des dänischen Songwriters klingt zerbrechlich, dennoch hoffnungsvoll und, ja, jetzt muss ich es zugeben, verdammt nach Thom Yorke, der bekanntlich Sänger der oben genannten Radiohead ist. Mist, schon wieder der erste Eindruck. Aber halt, im Hintergrund schleichen sich mehrstimmige Gesänge der guten alten Beach Boys, wie sie auch „Caribou“ 2008 schon recycelte und damit riesigen Erfolg hatte. Sixties-Anleihen mischen sich mit dem Pathos von „Muse“ und den üblichen tragischen Balladen im Radiohead Stil („Wintertime Love“).
Und gerade für die Weihnachtszeit ist diese Platte ein Segen. Sphärischer Gospel mit weihnachtlichen Winterklängen. Eine Schmuseplatte zum Nachdenken.

11 Punkte (von max. 15)

frank fischmann, 05.12.2009

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