Cd-Besprechung

Cephalic carnage - Xenosapien

Cephalic carnage

Xenosapien

Relapse/SPV
  Vö: 25.05.2007

Bewertung:  11 Punkte
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Was mit der ultimativen Abrissbirne "Endless cycle of violence", meisterhaft mit immer wiederkehrenden Soundmustern und brutalen slow-mo Parts angereichert, im Kontext ihres selbst ernannten "Hydra-Grinds" schon fast "poppig" anmutend beginnt, soll den geneigten Hörer in seinem Verlauf noch öfter auf die beinharte Probe stellen.
Die fünf Weirdos aus Denver scheren sich nämlich einen feuchten Dreck um Konventionen. Wenn´s fast heimelig wird, ballert dir die Truppe aus den Rocky Mountains auf dem lang erwarteten "Anomalies" Nachfolger einfach einen Song mit geschätzten 35 Tempowechsel und 315 verschiedenen Riffs um die Ohren.
Man fühlt sich halt in allen Sparten des Metals zu Hause, kreuzt auf "Xenosapien" bereits zum fünften Mal munter derbsten Deathmetal mit ultraschnellem Grindcore, geht voll in die Bremse um ein paar Takte lang in reinstem Doom zu verweilen. Und wem das noch nicht reicht, der bekommt noch einen Satz Jazztrompete auf die Glocke. Einzigartig ist dabei nicht nur die Mischung, sondern vor allem das technische Niveau, mit dem Cephalic Carnage ganz klar in der Champions League spielen: Der Schlagzeuger hackt sich wie ein Uhrwerk durch die Takte, während "The singer" (sic!) Lenzig Leal alle Disziplinen des Röcheln, Schreien, Grunzen und tatsächlichem Singen stilsicher zelebriert und sich die Gitarristen die Riffs nur so aus den Ärmel schütteln, denn ehrlich: Aus der Anzahl der Riffs pro Song machen andere Stil-Ikonen ganze Alben.
Auf der Strecke bleibt dabei natürlich selbstredend der rote Faden, den Labelmates wie Dillinger escape plan oder Mastodon zum Beispiel bei all dem musikalischen Wahnwitz nie aus den Augen verlieren. Aber das liegt im Auge des Betrachters, denn jeder der Freude an durchgeknallten und extremen Metal hat, wird hier sicher nicht enttäuscht, auch wenn ich den Vorgänger "Anomalies" vor allem aufgrund seines gedrosselten Tempos etwas zugänglicher fand. Da Zugänglichkeit aber sicher kein erkärtes Ziel von Cehalic carnage ist und es immer wieder traurig ist, feststellen zu müssen, daß völlig untalentierte Modecombos die große Kohle machen während sich musikalische Querdenker und Alleskönner wie eben Cephalic carnage kaum über Wasser halten können, möchte ich "Xenosapien" jedem ans Herz legen, der nicht zu nah am Wasser gebaut ist.

11 Punkte (von max. 15)

05.06.2007

TRACKLIST
1. Endless cycle of violence***
2. Divination & violation
3. Molting
4. Touched by an angel***
5. Vaporized
6. Heptarchy (in the U.K.)
7. G.lobal O.verhaul D.evice ***
8. Let them hate so long as they fear
9. The omega point
10. Megacosm of the aquaphobics
11. Ov vicissitude
[ *** Anspieltipps ]

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