Cd-Besprechung

Case of Grenada

The Evidence

Redfield Recs.
  Vö: 13.10.2003

Bewertung:  6 Punkte
Leserwertung:  11.5 Punkte
Stimmenzahl: 6

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Um dem Ganzen mal einige Etiketten aufzudrücken: Die richtige Musik für einen sehr miesen Tag/Die richtige Musik um seine familiären Probleme zu verdrängen/Die richtige Musik um seinen Freunden zu beweisen, dass man nun doch völlig durchgeknallt ist.
Beachtung werden A Case of Grenada mit ihrem Debüt in jedem Fall finden. Mir persönlich ist das Ganze allerdings einen Tick zu agressiv. Für ganz abgebrühte kann das aber genau der wahrgewordene Hardcore-Traum sein, den viele weit in der Vergangenheit geträumt, viele allerdings auch schon wieder ausgeträumt haben. Man fühlt sich beim Hören an die guten, alten Refused erinnert. Auch Sick of it all der Anfangstage ist unterschwellig rauszuhören. Retro kann man freilich nicht dazu sagen. Aber das Album ist schon recht, na ja traditionell geraten. Während bei Bands wie Glassjaw oder Thursday der Emo in das Hard eingekehrt ist, bleiben ACOG brutal (im wahrsten Sinne des Wortes) bei ihrer Linie und die ist direkt nach vorne, in deine Eier gerichtet.
Das ALbum besteht aus einer undurchdringlichen Masse Krach und Schmutz und Staub (um es mit Tomte zu sagen), der leider, manchmal auch nicht mehr Ergebnis bringt als beschworene Begriffe. Musikalisch über jeden Zweifel erhaben haperts aber noch a bisserl im Songwriting. Musikalisch festgefahren nennt man sowas wohl im Fachjargon. Aber gute, manchmal geniale Ansätze sind zu erkennen. Dann gibt es aber wieder diese schwerverdaulichen Strecken aus Todesschreien und Kadavergitarren, die das Album leider eher zum CD-Regalhüter machen. Live allerdings würd ich mir A case of Grenada aber gern mal ansehen.

6 Punkte (von max. 15)

Benjamin Großmann, 11.11.2003

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