Cd-Besprechung

BugGiRL - Dirt In The Skirt

BugGiRL

Dirt In The Skirt

Impedance Records
  Vö: 02.07.2010

Bewertung:  7 Punkte
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Man muss nicht gerade prophetisch veranlagt sein, um vorauszusagen, dass der kometenhafte Aufstieg von Airbourne nicht ohne Folgen bleiben wird. Die Musikgeschichte hat immerhin genügend ähnliche Beispiele auf Lager: Irgendeine Band tritt einen Trend los, von dem natürlich auch die anderen, bislang nicht beteiligten Labels profitieren möchten. Somit startet eine lemminghafte Suche nach Bands, die in einem ähnlichen Fahrwasser wie die besagte, den Trend auslösende Band unterwegs sind. Beim versuch, auch den letzten Cent aus dem Konsumenten zu pressen, bleibt die Qualität erfahrungsgemäß nach und nach auf der Strecke und es werden plötzlich dritt- oder viertklassige Bands direkt aus dem Proberaum heraus gesigned. Bezogen auf Airbourne bedeutet dies, dass Bands, die musikalisch Richtung AC/DC oder Rose Tattoo gehen und die idealerweise auch noch aus Australien kommen, plötzlich Hochkonjunktur haben.

Da auch auf BugGiRL alle oben genannten Attribute zutreffen, liegtg der Verdacht natürlich nahe, dass wir es bei dieser Band mit der Speerspitze der ersten Welle Airbourne-Klone zu tun haben. Bei genauerer Betrachtung ist dieser Verdacht aber nicht ganz gerechtfertigt, denn die ausschließlich aus den Zwillingen Amber und Clinno Spence bestehende Band kann schon auf eine etwas längere Historie zurückblicken und veröffentlichte bereits 2004 ihr Debüt „Looming Shadows“. Abgesehen von diversen Sampler-Beiträgen veröffentlichte das Duo ein weiteres Album sowie zwei EPs und schickt sich nun an, mit „Dirt In The Skirt“ bereits seine dritte Langrille auf den Käufer loszulassen.

Diese bedient sämtlich Klischeevorstellungen, die ich bei australischem Pub-Rock habe: Kleine Kaschemmen, gedämpftes, fliegenumschwirrtes Licht, Rauchschwaden in der Luft, eine schwülwarme Atmosphäre, verschwitze Arbeiter, die sich nach einem anstrengenden Tag ihr kühles Blondes gönnen und in all dem die Band, die dem Mob mit bietet einfacher, schnörkelloser und authentischer Rockmusik einheizt. Jawohl, in einer solchen Umgebung passen BugGiRL vorzüglich rein.

Auf CD und im heimischen Ambiente überzeugt das Gespann allerdings nur bedingt. Das liegt zu einem Teil auch daran, dass man eben nur zu zweit ist und auf dem Album neben den Vocals ausschließlich mit Gitarre und Drums auskommen muss. Zwar bringen die Beiden dafür einiges an Herzblut ein, aber alles in allem kann das nicht davon ablenken, dass die songwriterischen Möglichkeiten zu zweit eben arg limitiert sind. U.a. hieraus resultiert dann wohl auch, dass der Scheibe bereits nach kurzer Zeit jegliche Spannung abgeht, da Abwechslung hier klein geschrieben wird und die einzelnen Tracks somit zu ausdruckslos, gleichförmig und somit austauschbar klingen.

Da Frontröhre Amber als weibliche Version von Angry Anderson meets Bon Scott durchgeht, können Fans von (frühen) AC/DC, Rose Tattoo oder auch die oben amngesprochenen Airbourne durchaus mal ein Ohr riskieren. Gleichwohl wird der Liebhaberkreis von „Dirt In The Skirt“ hierzulande wohl recht übersichtlich bleiben, denn beim Songwriting haben BugGiRL einfach noch zu viel Luft nach oben.

7 Punkte (von max. 15)

Jürgen 24.06.2010

TRACKLIST
1. Spread That Eagle (***)
2. Dirt In The Skirt (***)
3. Faster And Faster
4. Hungry As Hell
5. Wasteland
6. Shakin´ Up Saturday
7. Master Of Disaster
8. Fat N´ Greasy
9. Rock N´ Roll Ain´t A Crime
10. Rock Your City
[ *** Anspieltipps ]

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