Cd-Besprechung

Bondage Fairies

Cheap Italian Wine

Audiolith/Lobotom Records (Broken Silence)
  Vö: 08.05.2009

Bewertung:  10 Punkte
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Endlich mal wieder eine Elektroband, die sich mehr Gedanken übers Biersaufen macht als über Stirnbänder, Neonleggins und Leuchtstäbe. Bondage Fairies, in Schweden zuhause, haben hier mit dem Hamburger Audiolith-Label einen ebenso passenden wie schlagkräftigen Partner gefunden und tragen momentan ihre Gitarren, Bässe und 8-Bit-Kisten über die Rockschuppen Europas. Und natürlich ihr Super-Gimmick: Die Robotermasken. Vielleicht nicht ganz so cool wie bei Daft Punk, aber in jedem Fall der Knüller auf jeder Abrissparty.

In den ersten Minuten wird die Befürchtung genährt, "Cheap Italian Wine" sei eine alberne Elektrogeplucker-Platte von Leuten, die Mangels Geld und Talent ein paar Tasten auf ihren alten Casio-Keyboards drücken. Spätestens mit dem tollen Refrain von "Zeta Reticuli" wird aber klar, dass hier mit amüsanten Mitteln ernsthaft gute Popsongs erschaffen werden. Gerade die im feinsten Gameboysound gehaltenen Zwischenstücke lassen eine Dynamik entstehen, die die schwelgerisch-schönen Meldodien von Songs wie "Forget The Image, I Got A Heart" erst richtig hervorheben. Und trotzdem haftet der Platte etwas Verruchtes an - der Hormon-Groove bei "Ska-Edeby" und die dicke-Hose-Riffs bei "Her Disease" ergeben wohl das, was im Promoflyer als Synthesizer-Sex bezeichnet wird. Ein bisschen wie 22 Pistepirkko oder Clap Your Hands Say Yeah, nur ohne den Loser-Chic.

Insgesamt ein Album voller Ohrwürmer, das auf jeder Studentenparty so lange auf Repeat laufen kann, bis der erste besoffene Idiot das mies klingende Demo seiner geilen Garagenband auflegt. Gut für die Beine, die Libido und auch ein bisschen fürs Herz.

10 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 18.05.2009

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