Cd-Besprechung
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Die Geschichte von Bobby Bazinis Entdeckung liest sich ein bisschen wie das Drehbuch zu einem Hollywoodfilm. Aufgewachsen in einem Dörfchen nahe Montreal suchte Bobby nach der Trennung seiner Eltern Trost in der Musik und kam im Haus seiner Großmutter zunächst mit Johnny Cash, später dann auch mit Soul-Größen wie Otis Redding, Ray Charles oder Ben E. King in Berührung. Er fing an, selbst Songs zu schreiben und diese live aufzuführen. Eine lokale Radio-Station war schließlich so beeindruckt, dass sie einige seiner Songs zu einem Manager nach Montreal schickten. Der Rest ist – wie man so schön sagt – Geschichte: Bobby erhielt einen Plattenvertrag und bringt nun mit „Better In Time“ sein Debütalbum heraus.
Es kommt eigentlich selten vor, dass ich mich für Künstler interessiere, die nicht dem Metal- bzw. hard-Rock-Bereich zuzuordnen sind. Als ich mir Bobby Bazini jedoch erstmalig auf seiner MySpace-Seite angehört habe, war mir sofort klar, dass dieser junge Mann etwas Besonderes hat / ist und „Better In Time“ durchaus mal einen Blick bzw. einen Test wert ist. Nun sitze ich hier also mit einer CD, die eigentlich weit außerhalb meines bisherigen Beuteschemas liegt und muss zugeben, dass ich mich damit gar nicht mal so unwohl fühle.
Warum? Da gibt es mehrere Faktoren. Zunächst einmal ist da natürlich Bobbys Stimme mit ihrem sehr speziellen Klang. Man hat hier keineswegs das Gefühl, dass hier ein unbedarfter junger Mann seine ersten musikalischen (Album-)Schritte unternimmt, sondern dass hier ein ganz alter Hase am Werk ist, der schon viel im Leben gesehen hat und dies auch entsprechend ausdrückt. Ausdruck – das ist neben Gefühl wohl eines der ganz großen Pfunde, mit denen Bobbys Stimme wuchern kann. Daneben hat er aber auch ein gutes Händchen für das Songwriting, verliert nie den roten Faden und lässt seine Songs so zu zwar ruhigen, nichtsdestotrotz Erfahrungen werden. Nicht umsonst wurden sowohl der Künstler als auch das Album bei den Juno Awards in den Kategorien „Bester Newcomer“ und „Bestes Pop-Album“ nominiert. Und wenn der Mann schon mich als Metalhead mit seiner Mischung aus Folk und Pop überzeugen kann, dann sollte er bei Genreliebhabern wohl umso leichteres Spiel haben.
12 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 02.03.2011
TRACKLIST
1. Turn Me On
2. Learn Again
3. Mellow Mood
4. I Wonder (***)
5. Morning Comes
6. Better In Time
7. Oh Katy (***)
8. Broken Road
9. Freaky (***)
10. One Thing Or Two
11. Feels Like Home
12. Believe
[ *** Anspieltipps ]
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