Cd-Besprechung

Black Lips

Good Bad Not Evil

Vice
  Vö: 01.02.2008

Bewertung:  12 Punkte
Leserwertung:  0.0 Punkte
Stimmenzahl: 0

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Politische Korrektness ist definitiv überbewertet. So oder so ähnlich lässt sich das aktuelle Album der vier Amerikaner von BLACK LIPS wohl am Besten überschreiben.

Mit „Good Bad Not Evil“ könnten es sich die Herren wohl mit dem ein oder anderen nicht ganz so humorbegabten Menschen verscherzten.

Denn selbst vor Naturkatastrophen machen Cole Alexander und seiner Mitstreiter in ihrer ironisch zweideutigen Art keinen Halt. Der beste Beweis dafür „O Katrina!“. O-Ton: „Katrina was a ruthless old bag that hounded my ass to no end. It wasn’t worth the shag so I stopped being her friend.“

Und da wo ein Hurrikane ganze Landstriche unter Wasser setzt, kann der Tod auch nicht weit sein. „How Do You Tell a Child that Someone Has Died?“ setzt sich mit eben dieser Problematik auseinander. Dabei geht es weniger um die sanfte Vermittlung des Todes gegenüber Minderjährigen sondern darum, dass am Ende eh einer heult.
Und das muss die Band dann tatsächlich mal wissen, schließlich hatte man vor nicht allzu Langer Zeit den Verlust von Gitarrist Ben Eberbaugh zu beklagen.

Ob dieses Trauma aber geistigen Diebstahl rechtfertigt bleibt offen. Bei „Off The Block“ bedient man sich nämlich schamlos der Melodie von Becks „The New Pollution“, macht aber durch die anderen Lyrics einen fast besseren Song daraus.

Mit „Good Bad Not Evil“ liefern die BLACK LIPS ein überdurchschnittlich gutes, wenn auch kantiges Album ab. Der Humor ihrer Texte erinnert dabei an Adam Green, nur weniger kryptisch. Musikalisch bewegen sie sich irgendwo zwischen Beck, dem Punk der Sechziger Jahre und einer roughen Variante von Powerpop.

„Good Bad Not Evil“ ist wirklich „gutschlecht“ und zumindest einmal Probehören wert.

12 Punkte (von max. 15)

Angelika Möller, 30.01.2008

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