Cd-Besprechung

Betty Blitzkrieg - Voodookind

Betty Blitzkrieg

Voodookind

Island (Universal)
  Vö: 26.03.2010

Bewertung:  11 Punkte
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Rotzig, frech, provokant, ein wenig vulgär und mit einem ordentlichen Schuss 80er Jahre Stil präsentiert sich Betty Blitzkrieg auf seinem Debütwerk „Voodookind“. Gezeugt von einem Mafiapaten, geboren von einer drogensüchtigen Hure und aufgezogen von einer Voodoopriesterin ist Betty nun ausgezogen um die deutsche Musikszene wieder zu beleben. Jedenfalls sieht sich der Musiker so selbst und vertritt damit die wie er selbst sagt „LMAA Mentalität“ seiner Musik. Vielleicht ist dies auch nur ein wenig Konter zu den glatt gebügelten Musik-Superstars die derzeit von den privaten Fernsehsendern in Reihe „produziert“ werden.

Die Songtexte der 12 Songs auf „Voodookind“ sind alle auf deutsch und handeln zumeist über die eigene Vergötterung des Betty Blitzkrieg, Party, Spaß und absoluter Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt und dem was als Standard und Normalität von außen vorgegeben wird. Sicherlich sind die Texte damit recht gewöhnungsbedürftig, aber genau diese rotzig-freche Art macht Betty Blitzkrieg schon wieder absolut grandios – eben ein wenig Aufstand gegen den langweiligen Alltag und die öden Aussichten. Das gab es schon mal? Ja klar, die große Punk und Pop /Wave zeit ist schon über 20 Jahre vorbei, aber wieso sollte man darauf heute verzichten? Irgendwie ist es doch wieder Zeit für eine Revolution. Vielleicht ist Betty Blitzkrieg nicht der ultimative Anführer, aber dennoch einer der sich traut das auszusprechen was vielen auf der Zunge liegt. Auf grandiose lyrische Ergüsse muss man hier allerdings verzichten können.

Musikalisch scheint sich Betty von irgendeinem verrückten Forscher vorab mit Falco klonen lassen, denn zeitweise glaubt man kaum, das der österreichische Ausnahmekünstler wirklich schon tot ist. Auch das Auftreten des Musikers erinnert zuweilen an das des toten Musikvirtuosen. Exzentrisch und schrill verarbeitet Betty Blitzkrieg immer wieder einzelne deutsche Chartserfolge von z.B. den Sportfreunden Stiller und der „Bettina-Brüste“ von Fettes Brot. Damit wandelt der Musiker auf dem schmalen Grad zwischen Genialität und Wahnsinn, was zur Folge hat, das man als Hörer entweder die Musik direkt liebt oder empört in die Ecke knallt. Wie sich also die breite Masse entscheidet, dass wird sich noch zeigen müssen. Wer allerdings auf punkige und schonungslose Musik á la den guten alten 80ern steht, der wird durchaus Spaß an Betty Blitzkriegs „Voodookind“ haben.

11 Punkte (von max. 15)

Kitty N.27.06.2009

TRACKLIST
1. Intro (Raten Sie Mal Das Gewicht)
2. Wir Feiern Anders
3. Ärsche und Titten***
4. Küss Mich
5. Es macht mich Aufstehen
6. Ze Glam vs. Westbam
7. Affengeschäft***
8. Böse Sachen
9. Der Sheriff
10. Sie schreien Blitzkrieg***
11. Mutter
12. Geblasen in den Wind
[ *** Anspieltipps ]

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