Cd-Besprechung

Benzin - Chor der Kaputten

Benzin

Chor der Kaputten

Hamburg Records
  Vö: 27.01.2012

Bewertung:  12 Punkte
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Mit „Chor der Kaputten“ veröffentlicht die Ulmer Band Benzin nun ihr viertes Studioalbum. Obwohl sich die Anfänger des Quartetts bereits bis ins Jahr 1996 zurückverfolgen lassen, stand das Debütalbum „Soundtrack für dein Wochenende“ erst 2005 in den Läden; es folgten die Alben a“Auf los geht’s los“ und der Zungenbrecher „Streichholzschachtelmasterplan“ sowie ein Bruch mit dem alten Management und Label. Der Neuanfang erfolgt nun unter dem Dach von Flo V. Schwarz’ Label Hamburg Records, dessen Inhaber auch gleich für die Produktion von „Chor der Kaputten“ verantwortlich zeichnet.

Angabegemäß sind Benzin nicht zu 100 % zufrieden mit den bisherigen Studioalben, da diese nach einhelliger Ansicht im Vergleich zu einem Konzert der Truppe immer ein wenig den Anschein erwecken, dass die Band mit angezogener Handbremse unterwegs sei. Aus diesem Grund haben sich die Jungs dazu entschieden, die neue Scheibe komplett unter Livebedingungen einzu spielen. Eine offenkundig richtige Entscheidung, denn „Chor der Kaputten“ ist eine eingängigen, flapsig ausgedrückt ins Tanzbein gehende Angelegenheit mit Abwechslungsreichtum und Refrains bzw. Songs, die hängen bleiben.

Dies gilt vor allem für den leger-lässigen Titeltrack „Chor der Kaputten“, der für mich der mit Abstand beste Track des Albums ist. Doch Benzin liefern nicht nur coole Songs wie „Sommer 96“ oder „Zweiweltenmoment“, sondern sind auch für Überraschungen gut. Der Track „Doppelgänger“ z.B. fällt ein wenig aus dem Rahmen und ist aufgebaut wie ein polizeiliches Verhör, bei dem der Part des Kommissars von niemand Geringerem als Synchron-Altmeister Helmut Krauss (u.a. Synchronstimme von Samuel L. Jackson in „Pulp Fiction“) übernommen wird.

Insgesamt haben Benzin mit „Chor der Kaputten“ eigentlich alles richtig gemacht und ein stimmiges Gesamtwerk vorgelegt – auch wenn der poppige, leicht punkig angehauchte Rock der Ulmer für meinen Geschmack ein wenig zu pop- und mainstreamlastig ausgefallen ist. Dennoch, mit der Scheibe im Rücken sollten Benzin einen großen Schritt nach vorne machen können.

12 Punkte (von max. 15)

Jürgen 22.02.2012

TRACKLIST
1. Keine Macht der Beatmusik (***)
2. Hermann
3. Schutt Und Asche
4. Lottergewinn
5. Chor der Kaputten (***)
6. Mann über Bord
7. Doppelgänger (***)
8. Herzlos / Schmerzlos
9. Unsere Jugend ist vorbei
10. Zweiweltenmoment
11. Münchhausen
12. Licht aus Las Vegas
13. Sommer 96
[ *** Anspieltipps ]

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