Cd-Besprechung

Bananafishbones - When you pass by

Bananafishbones

When you pass by

Südpol Rec (ALIVE)
  Vö: 09.03.2007

Bewertung:  9 Punkte
Leserwertung:  14.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

Es ist also wieder soweit: Das Bad Tölzer Urgestein (ja quasi schon die musikalische Verkörperung Bad Tölz´) ist mit einem neuen Scheibchen unterwegs. Die Bananenfischgräten, oder nun ja auch die Bananafishbones. When you pass by NENNT sich der Silberling, in betont puristischem Design und vielseitigem Booklet. Richtig so. Überzeugen soll ja auch der Inhalt der Platte. Seit drei Jahren ist es das erste richtige Lebenszeichen des Trios (Wilde Kerle Kinofilme vertonen zählt definitiv nicht!!!) und fängt schon mal ganz anders an, als man damals aufgehört hat.

Train ist ein eher Drum & Base -lastiges, träge vor sich hingroovendes Soundungetüm, auch wenn der Rhythmus nicht schlecht ist. Aber ungewohnt. Man will es wohl langsam angehen lassen. Sehr viel gewohnter und auch wieder richtig, richtig gut, dann der zweite Track Size, mit genau diesem einen DAS was die Fishbones so HAMMER gut macht! Es groovt, es kracht und der Refrain ist einfach nur richtig zum mitrocken. Dice schlägt in eine ähnliche Kerbe wie der Anfangstrack Train, allerdings fehlt DER zündende Funke, der Song überbrückt die vier Minuten eher mühsam. Falling Stars wirkt wieder sehr viel klassischer und handgemachter ohne zuviel elektronische Spielereien, wirkt aber trotzdem ein bisschen zu space-ig seicht.

Hypocrite wummert dagegen mit kräftigen Beats los, und man hat wieder das Gefühl Zeuge von Peter Horns Gitarrenakrobatik zu sein. Affenhammergeiler Song mit Pep und ordentlich Chilli zwischen den Zeilen. I wake up könnte ebenso nicht besser sein, puristisch mit Akustikgitarre und Sebastian Horns unnachahmlicher Stimme. 1A Song!!! Und auch Heavenly Creature swingt zärtlich perfekt durch die Gehörgänge – wunderschön! Ein bisschen Kinderchor – nun ja, Spaß ist ja erlaubt ;) Und zusammen mit Dr. Brummbär klingt es gar nicht so verkehrt. Pink dagegen ist schon immer eine blöde Farbe und dass der Song knapp sechs Minuten dauert, die Vocals aber gut und gerne zwei Minuten auf sich warten lassen, ohne dass der Song mit tristen Midtempo sonderlich spannender wird, macht es nicht gerade besser.

Weiter geht es mit Godspeed – als Soundtrack für den Film Open Water 2 gedacht plätschert fast alltäglich wie eine Miniwelle am Strand von Mallorca dahin. Rats ist auch nicht gerade der typische Fishbones Song, auch wenn das cajon sehr angenehm auffällt, aber spätestens seit Stefan Raabs – Hier kommt die Maus kann man die Talkbox nicht mehr hören. Electricity ist genau das was der Titel verspricht. Bleiben wir dabei. Broken heart ist wieder hemmungslos gut, im Klabautermannstil, witzig, einfach richtig, richtig geil! Superfly lässt das Scheibchen sanft ausklingen, so richtig zufrieden wird man mit dem letzten Track aber nichts ein. Etwas langatmig, fast bemüht.

Und was nun ? Ist When you pass by ein Ohr wert? Oder gar 13,97 EUR? Wert ist es das auf jeden Fall. Kaufen würd´ ich nur sieben von dreizehn Songs. Auch gerne für 13,97 EUR. Aber brauchen würd´ ich nur 7. Absolute Hörtipps: Size, Hypocrite, I wake up, Heavenly Creature, Broken heart

9 Punkte (von max. 15)

10.03.2007

TRACKLIST
1. Train
2. Size
3. Dice
4. Falling stars
5. Hypocrite
6. I wake up
7. Heavenly creature
8. Pink
9. Godspeed
10. Rats
11. Electricity
12. Into the sea
13. Superfly
[ *** Anspieltipps ]

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