Cd-Besprechung

Axxis - Utopia

Axxis

Utopia

AFm Records
  Vö: 28.08.2009

Bewertung:  9 Punkte
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Dafür, dass Axxis nun schon seit mehr als 20 Jahren unbeirrt ihr Ding durchziehen, gebührt ihnen uneingeschränkt Respekt. Dennoch treffen die Mannen um Frontsirene Bernhard Weiss im Hartwurst-Sektor nicht immer auf offene Arme, da sich viele vor allem an der hohen Stimmlage des Sängers sowie der in der Vergangenheit häufig etwas soften Ausrichtung der Alben stören. An der Stimme ändert sich zwar auch im Jahr 2009 nichts, aber zumindest härtetechnisch hat das Quintett seit ihrem 2004er Album „Time Machine“ wieder deutlich die Schrauben angezogen und dies auf den nachfolgenden Studiorillen „Paradise In Flames“ und „Doom Of Destiny“ beibehalten.

Auch auf „Utopia“, ihrem jüngsten Longplayer, hat sich daran nichts geändert. Nach wie vor ist es vor allem das markante Organ von Bernhard Weiss, das dem Melodic-/ Power-Metal der Band ihren Stempel aufdrückt. Nach Aussage des Sängers hat die Band massiv am Sound gefeilt und diesen so deutlich fetter als früher hinbekommen. Da ich den Vorgänger „Doom Of Destiny“ nur in der Vinyl-Version besitze, verbietet sich ein Vergleich wohl für mich. Nach dem mir im MP3-Format vorliegenden Album würde ich den Sound zwar als gut, aber nicht als außerordentlich fett bezeichnen. Egal, selbst der beste Sound nützt wenig, wenn das Songmaterial schwach ist. Und genau hier liegt die große Schwachstelle von „Utopia“. Denn im direkten Vergleich zu „Doom Of Destiny“ oder auch „Paradise In Flames“ schwächelt die neue Scheibe. Dies hat zwei Gründe: Zum einen empfinde ich die Melodien als weniger zwingend als auf den Vorgängern und zum anderen sind die Tracks weniger eingängig ausgefallen als früher. Das neue Album enthält größtenteils gute Songs, aber keinen richtigen Knaller. Allenfalls „The Monsters Crawl“ hat das Zeug, um es mit Hits des Vorgängers wie z.B. „Doom Of Destiny (Arabia“, „Blood Angels“ oder „She Got Nine Lifes“ aufzunehmen, aber das war es dann auch schon.

Bereits auf der limited Edition von „Doom Of Destiny“ haben sich Axxis erstmalig in deutschsprachige Gefilde vorgetraut und dem Album mit „Engel Aus Hass“ ihren ersten deutschsprachigen Song als Bonus spendiert. Auch auf „Utopia“ ist nun mit „Fass Mich An“ wieder ein komplett deutschsprachiger Track enthalten. Aus meiner Sicht ist das Ganze aber ziemlich misslungen, denn der Song bestätigt sämtliche meiner Vorbehalte gegen deutsches Liedgut und markiert für mich den Tiefpunkt des Albums.

Unterm Strich würde ich „Utopia“ somit als klaren Rückschritt bezeichnen. Zwar haben Axxis während ihrer langen Karriere schon deutlich schlechtere Scheiben veröffentlicht, das Album schafft es zu keine Zeit, aus dem übermächtigen Schatten seiner beiden Vorgänger hervorzutreten. Fans der Band können sicherlich zugreifen, aber Einsteigern würde ich eher die beiden vorgenannten Vorgängeralben ans Herz legen.

Die Digipack-Version enthält übrigens mit „Taste My Blood“ und „20 Years Anniversary Song“ noch zwei Bonustracks. Letzterer kommt auf immerhin 13 Minuten Spielzeit und wurde mit viel prominenter Unterstützung (u.a. Doro, Andi Deris und Schmier) eingespielt.

9 Punkte (von max. 15)

Jürgen 21.08.2009

TRACKLIST
01. Journey To Utopia
02. Utopia
03. Last Man On Earth
04. Fass mich an
05. Sarah Wanna Die (***)
06. Fathers' Eyes
07. The Monsters Crawl (***)
08. Eyes Of A Child
09. Heavy Rain
10. For You I Will Die
11. Underworld
[ *** Anspieltipps ]

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