Cd-Besprechung
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Ich hatte mich sehr gefreut, als ich von der anstehenden Veröffentlichung des zweiten Axehammer-Longplayers „Marching On“ las. Immerhin bescherte die Truppe der Welt anno 2005 mit „Windrider“ ein US-Metal-Album erster Güte, das für mich auch heute noch zu den Sternstunden des Genres zählt.
Doch leider ist es im Leben ja öfter so, dass man sich tierisch auf etwas freut, nur um später festzustellen, dass die lange Wartezeit und die Vorfreude eine Erwartungshaltung mit sich brachten, die schwerlich dann nicht erfüllt wurde. So geschehen im Falle von „Marching On“, auf das ich geschlagene sieben Jahre gewartet habe, um mir nun eingestehen zu müssen, dass meine Erwartungen ein wenig zu hoch gesteckt waren. Um es klar zu sagen: „Marching On“ ist kein Ausfall, sondern ein gutes Album mit Songs im Mid- /Uptempobereich, knackigen Twin-Gitarren und einem in sich stimmigen Songwriting.
Aber ich kann die Scheibe nicht nur isoliert für sich betrachten, sondern messe sie an ihrem Vorgänger, der nach der hier angewandten Bewertungsskala mindestens ein 14-Punkte-, wenn nicht gar ein 15-Punkte-Kandidat ist. Und an diesen kommt „Marching On“ leider nicht heran. Hieran gibt es im Wesentlichen zwei Gründe: Der erste liegt im Songmaterial. Ich habe weiter oben geschrieben, dass das Songwriting stimmig ist. Das stimmt auch. Dennoch enthält „Marching On“ „nur“ gute Songs, aber keine absoluten Hochkaräter, wie sie auf „Windrider“ u.a. mit „Destiny Of Light“ oder dem Titeltrack „Windrider“ enthalten waren.
Der zweite Grund für das etwas schwächere Abschneiden von „Marching On“ liegt in der Person des neuen Sängers Kleber Mandrake begründet, der den krankheitsbedingt verhinderten Bill Ramp hinter dem Mikro beerbte. Im Promozettel wird Mandrake zwar mit Rob Halford und Helstar-Schreihals James Rivera verglichen, doch für meinen Geschmack verfügt Ramps über die besser klingende Stimme, die nebenbei gesagt einfach besser zu Axehammer passt.
Verglichen mit dem Vorgänger „Windrider“ zeigt sich also, dass das neue Langeisen in gewisser Hinsicht einen Rückschritt darstellt – allerdings von einem sehr hohen Niveau kommend. Isoliert für sich betrachtet ist „Marching On“ hingegen ein solides Album, über das man nur wenig meckern kann und das Genrefans durchaus zufrieden stellen sollte – auch wenn es im Gegensatz zu seinem Vorgänger das Prädikat „musikalische Offenbarung“ nicht mehr für sich in Anspruch nehmen kann.
12 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 06.09.2012
TRACKLIST
1. Walk Into The Fire (***)
2. The Dragons Fly
3. Swing The Steel
4. Midnight Train
5. Fire Away
6. Demon Killer (***)
7. Cemetary
8. Flesh Machine
[ *** Anspieltipps ]
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