Cd-Besprechung
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Das mittlerweile sechste Avenged Sevenfold-Studioalbum "Hail To The King" wird der erfolgverwöhnten Band vermutlich eine neue Erfahrung bescheren. Denn durch den geradezu kometenhaften Aufstieg der Jungs in den letzten Jahren ist die Band mittlerweile in eine Region vorgedrungen, in der die Luft relativ dünn ist und in der es schwer sein wird, das bereits Erreichte abermals zu toppen. So hat die Band auf ihrem letzten Album "Nightmare" z.B. gleich drei Nummer-1-Singles untergebracht und auch das Album selbst schaffte es auf den Sonnenplatz der Billboard-Charts. Nicht zu vergessen die mediale Aufmerksamkeit, die Avenged Sevenfold seinerzeit erhielten, weil ex-Dream Theater-Schlagzeuger Mike Portnoy nach dem Tod des etatmäßigen Drummers Jimmy Sullivan kurzerhand einsprang und die Schlagzeugparts für "Nightmare" einspielte. Nun, der Hype um Portnoy ist nach seinem Ausstieg Ende 2010 jedenfalls wieder abgeklungen, gleichwohl bleibt die Frage bestehen, wie Avenged Sevenfold den Verlauf ihrer Karriere noch weiter steigern wollen.
Entsprechend hoch dürfte der Druck auch bei den Aufnahmen zu "Hail To The King" gewesen sein. Die Band hat erneut auf Mike Elizondo als Produzenten gesetzt, der ja bereits bei den Aufnahmen zum Vorgänger einen hervorragenden Job gemacht hat. Und auch "Hail To The King" besticht durch einen klaren, differenzierten Sound, bei dem jedes Instrument und Detail klar erkennbar ist. Am meisten begeistert mich jedoch der Klang des Schlagzeugs - trocken, aber knackig - und durchaus als Maßstab für zukünftige Produktionen zu gebrauchen.
Die gleiche Begeisterung wie beim Sound stellt sich beim Hören des Albums aber nicht ein. Dabei funktioniert der Einstieg noch ziemlich gut, der Opener "Shepherd Of Fire" eröffnet mit einem treibenden Schlagzeugpart und Keyboards, deren Klang dunkel und bedrohlich an die Trompeten von Jericho erinnert. Und auch das nachfolgende, titelgebende und als Single ausgekoppelte "Hail To The King" ist ein klarer Anspieltipp. Doch dann geht der Scheibe nach und nach ein wenig die Luft aus, denn der nächste uneingeschränkt gute Song folgt erst mit dem recht weit hinten platzierten "Heretic". Dazwischen liegen Songs, die auf Grund immer mal wieder durchblitzender interessanter Details zwar nicht wirklich durchfallen, die aber in ihrer Gesamtheit deutlich hinter die zuvor erwähnten Songs zurückfallen. Zudem ist das Album für meinen Geschmack ein wenig zu midtempo-lastig ausgefallen; ein paar flottere Songs mit durchgetretenem Gaspedal hätten der Scheibe aus meiner Sicht hörbar gut getan. Auf der anderen Seite muss man aber festhalten, dass sich die Band mit Erfolg um ein enorm abwechslungsreiches Album bemüht hat.
In der Summe ist "Hail To The King" nícht unbedingt das Album, das ich mir erwartet hätte. Auf der anderen Seite wäre aber ein Begriff wie "Stagnation" auch irgendwie fehl am Platz, denn tatsächlich haben sich Avenged Sevenfold (einmal mehr) weiterentwickelt und sind weit davon entfernt, hier ein zweites "Nightmare" aufzutischen. Aber insgesamt habe ich hier beim Hören das Gefühl, dass in dem Album noch deutlich mehr Potential drin gewesen wäre, was jedoch leider nicht vollends abgerufen wurde und dadurch phasenweise nicht über den Durchschnitt hinauskommt. Insofern wäre ich wohl eher bei elf Püktchen, für den referenzartigen Sound der Scheibe vergebe ich jedoch noch ein Bonuspünktchen, so dass es im Ergebnis gar nicht mal so schlecht für "Hail To The KIng" aussehen würde, wenn man nicht wüsste, dass hier mehr gegangen wäre.
12 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 27.08.2013
TRACKLIST
1. Shepherd Of Fire (***)
2. Hail To The King (***)
3. Doing Time
4. This Means War
5. Requiem
6. Crimson Day
7. Heretic (***)
8. Coming Home
9. Planets
10. Acid Rain
[ *** Anspieltipps ]
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