Cd-Besprechung
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Mit Art Noir hat sich der Stuttgarter Filmkomponist Jan Weber, der übrigens früher bei Impressions an den Tasten stand, einen kleinen Traum erfüllt. Musikalisch treibt der Musiker vornehmlich in der Dark-Ambient-Szene. „Silent Green“, so der Name des neusten Albums des Stuttgarter Musikers, eröffnet dem Hörer nach dem Debütwerk „Flügel“ nun weitere musikalische Dimensionen der atmosphärischen Musik. Die Einflüsse von Silent Green sind ebenfalls mehr als breit gefächert.
Und das sich Jan Weber aka Art Noir sehr für Filme interessiert, wird einem schon schnell nach dem Hören der ersten Takte klar. Der Opener „Dark Temple“ führt einen in eine Art dunkle Höhle, die man während des Hörens beschreitet und wo man immer wieder auf neue, mysteriöse Sounds trifft. Vielleicht ab und an ein wenig gruselig, aber niemals erdrückend. „Mental“ erinnert einen z.B. an den Gang durch ein kleines, altes Vampirschloss und verarbeitet dabei musikalisch das ein oder andere Element, dass man vielleicht eher im Burleske-Bereich erwarten würde.
Bei den Kompositionen bedient sich Art Noir gerne den 7/8- oder 5/4-Takt, was so manche gegensätzliche Elemente zu einem Ganzen verschmelzen lässt, wie z. B. Industrialsounds mit melancholischen Melodien. Dabei entsteht des Öfteren ein schaurig-schöner Kälteschauer, der sich auch schnell wieder in ein wohlig-warmes Gefühl verwandelt. Musikalisch wurde Jan Weber zudem von Gastsängerin Nadine Stelzer unterstützt, die früher bei In Strict Confidence am Mikro stand.
Die insgesamt 11 Songs von „Silent Green“ entwickeln oftmals eine völlig eigene Atmosphäre und entführen den geneigten Hörer schnell in eine Phantasiewelt, bei der man sich geistig schnell in irgendwelchen Filmen wieder befindet – man begibt sich also quasi auf eine Reise, bei der man immer wieder auf neue Elemente trifft, die einem vorab verborgen geblieben sind. Wer sich also gerne mit Hilfe der Musik in Traumwelten entführen lässt, der wird mit Art Noirs Werk eine Menge zu erleben haben. Man sollte jedoch beachten, dass es sich hier vornehmlich um ruhigere Klänge handelt, die nur ab und an durch brachiale Sounds aus der entstehenden Lethargie reißen lassen.
10 Punkte (von max. 15)
Kitty N., 19.06.2009
TRACKLIST
1. Dark Temple (6:07)
2. Lost Game (6:06)
3. Silent Green (7:43)***
4. Asphyxia (5:05)
5. Almost Normal (3:43)
6. Mental (4:50)***
7. Brother Of Sleep (6:25)
8. Autumn Moon (7:55)
9. Violet Rain (6:32)***
10. Take The Blue Pill (5:28)
11. Silent Green Club Mix (7:08)
[ *** Anspieltipps ]
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