Cd-Besprechung

Art Garfunkel

Across America

Proper Rec (Rough Trade)
  Vö: 17.10.2008

Bewertung:  9 Punkte
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Paul Simon und Art Garfunkel gehörten – sei es zusammen oder jeweils solo – ja immer schon zu den ganz Großen, auch wenn der junge Musikhörer von heute dies von Zeit von Zeit zu vergessen scheint, manchmal sogar zu Recht: Zu lieblich sind die Alben teilweise, die man damals im Plattenregal der Eltern fand, zu oft gehört sind die Radiohits von „El Condor Pasa“ über „Bridge Over Trouble Water“ bis „Mrs. Robinson“. Immerhin eingestehen, dass die Beiden der Welt ganz wundervolle Popmusik schenkten, muss sich jedoch jeder halbwegs Musikinteressierte zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Außerdem gibt es in regelmäßigen Abständen immer wieder Phasen, in denen man Simon & Garfunkel einfach dankbar ist für das, wozu sie andere inspirieren: Angefangen bei Coverversionen, die mehr begeistern als die Originale (Elvis Presleys „Brige Over Troubled Water“, Evan Dandos „Mrs. Robinson“) bis hin zu Meisterwerken wie dem besten Album des Jahres 2008, Vampire Weekends selbstbetiteltes Debüt, das ohne Paul Simons „Graceland“ niemals möglich gewesen wäre.

Warum nun aber der Künstler eigene Frühwerke nochmal an das Licht der Öffentlichkeit befördert werden, beantworten diese Tatsachen noch nicht. Mit „Across America“ liegt nun jedenfalls ein Livealbum (inkl. DVD) vor, das Aufnahmen Art Garfunkels aus dem Jahr 1996 kompiliert.

Zu Gute halten muss man den vorliegenden Aufnahmen, dass sie bestechend sind in ihrer Qualität und die Songauswahl von Grund weg stilsicher ist (eigentlich fehlt kein großer Hit aus der gemeinsamen Zeit mir Herrn Simon). Und auch wenn als historisch wertvolleres Produkt sicher der Mitschnitt des Central Park-Auftritts der beiden gelten muss, so war doch immer ein Manko an dieser Aufnahme, dass sie sowohl produktionstechnisch als auch von der Intonierung der Songs durch den 1980er-Jahre-Einfluss ruiniert wurde. „Across America“ klingt, als Produkt der 90er (die Aufnahmen entstammen etwa dem Jahr 1996), durchweg moderner und dürfte heutzutage sicher öfter den Weg auf den Plattenteller finden als „The Concert In Central Park“.

9 Punkte (von max. 15)

Daniel Höfelmann, 01.01.2009

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