Cd-Besprechung
Leserwertung: 6.0 Punkte
Stimmenzahl: 1
Jetzt drücken die Jungs von Vic Records aber aufs Tempo. Kaum hat Vic Roels, der für sich in Anspruch nehmen kann, Katatonia und Hammerfall entdeckt zu haben, seinem Label neues Leben eingehaucht, da geht es in Sachen Veröffentlichungen Schlag auf Schlag. Gerade erst hat der Schwede das Debütalbum der Newcomer This Haven auf den Markt gebracht, da rollt mit Another Life´s Erstlingswerk „Memories From Nothing“ schon frischer Nachschub an die Front.
Hinter Another Life steckt ein alter Bekannter, nämlich der ehemalige Paganizer- und Ribsreader Gitarrist Andreas „Dea“ Karlsson (ex-Paganizer, ex- Ribspreader), der „Memories From Nothing“ zusammen mit einigen handverlesenen Kollegen eingespielt hat. Mit von der Partie ist auch Dan Swanö (Nightingale, Ex-Edge Of Sanity), der hier die Keyboards beigesteuert hat. Ich stelle jetzt mal die Vermutung in den Raum, dass Dan auch derjenige ist, der Vic Records und Another Life zusammengebracht hat. Bei This Haven lief es nämlich ähnlich; Dan gab Vic einen Tip und der Rest ist Geschichte. Nicht nur, dass Dan ein wertvoller Talentsucher für Vic Records zu sein scheint, offenbar mausert er sich auch zum Hausproduzenten des Labels, da er auch hier mal wieder seine Finger an den Reglern hat.
Mit der Musik von Andreas´ alten Bands hat Another Life allerdings wenig bis überhaupt nichts am Hut. Hier wird nämlich kein Todesblei zelebriert, sondern eine Mischung aus Metal und Rock mit melancholischen, doomigen und, progressiven Elementen. Laut Plattenfirma können Another Life in die Nightingale-Schublade einsortiert werden. Wenngleich das zwar grundsätzlich nicht ganz falsch ist, sind Another Life doch einen Tacken härter als als Nightingale. Auch das Keyboard erinnert mich nicht direkt an Nightingale, sondern eher an Dan Swäno´s „Moontower“. Als weiteren Vergleich würde ich Sundown haranziehen, sofern die irgendwer noch kennt.
Dominierendes Instrument auf „Memories From Nothing“ ist neben der Gitarre das bereits oben angesprochene, leicht spacig angehauchte Keyboard. Dazu kommt dann der gute Gesang, was alles zusammengenommen zu einer melodischen, leicht melancholischen Gemengelage führt, ohne allerdings gleich in tiefster Depression zu versinken. Beeindruckend sind vor allem „Falling Apart“ und das mächtig eingängige „Firstborn Unicorn“ , wohingegen das Album im hinteren Drittel mit „I Am Nothing“ und „The Everflow“ ein wenig abfällt.
Dennoch ist „Memories From Nothing“ ein gelungenes Debütalbum eines hoffnungsvollen, frisch aufspielenden Newcomers, das ein idealer Begleiter zur aktuellen Herbststimmung ist. Wer sich die CD ins Haus holen möchte, erhält zusätzlich eine Bonusdisk, die sämtliche Demos und darüber hinaus drei Akustik-Tracks enthält, was die Angelegenheit insgesamt als ziemlich wertig und fanfreundlich erscheinen lässt.
12 Punkte (von max. 15)
Jürgen , 08.11.2008
TRACKLIST
1. Falling Apart (***)
2. The End Of Days
3. The Last Goodbye
4. Firstborn Unicorn (***)
5. Cotton Pines
6. Everlasting
7. I Am Nothing
8. The Everflow
9. Poltava (***)
Bonusdisc
1. Empire
2. Tree Of Existence
Concealed By Fright
4. Reflections
5. Cotton Pines
6. Lifetime
7. Time
8. Standing Pale
9. Tree Of Existence (Unicorn Version)
[ *** Anspieltipps ]
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