Cd-Besprechung

Anomalie

Zurück Zum Singular

Pxf Records
  Vö: 06.10.2006

Bewertung:  5 Punkte
Leserwertung:  8.2 Punkte
Stimmenzahl: 15

Ein neuer Trend am Hardcore-Himmel? Immer mehr deutsche Bands entdecken die heimische Sprache als Transportmittel für Befindlichkeit und Aussage. Narziss und Callejon haben es vorgemacht, Anomalie aus Erkrath ziehen nach. Ihr neuester Entwurf heißt Zurück zum Singular und vereint poetisch gedachte, dann aber doch eher holprig wirkende deutsche Texte mit wüstem Hardcore/Metal Sound. Auf musikalischer Ebene können die 4 Herren aus der Rheinmetropole allerdings nicht mit den Kollegen von Callejon mithalten. Allzu schablonenhaft und wacklig kommen die Riffs daher, das Timing zwischen den Instrumenten hinkt auf einem Bein und gerade bei wohl gut gemeinten Breakdowns wird leider häufig arg daneben gehauen.

Auf die lyrische Seite der Platte muss man dann auch erstmal klarkommen. Denn Sätze wie „Keine Emotionen mehr. Zu lange war meine Intimsphäre nur ein Witz über den alle herzlich lachen“ oder „Seltsam um mich ist es dunkel, doch in meinem Kopf brennt immer noch Licht. So bin ich schlaflos weil machtlos gegen das Feuer, das mich verschlingt“ wollen irgendwie nicht wirklich flüssig in die Gehörgänge hinein. Klingt alles sehr bemüht und verschwurbelt. Transportiert werden die Texte mit einer heiseren Keifstimme, die leider nach 2 Takten schon nervt. So brüllen, dass es durch Mark und Bein fährt, will halt auch gelernt sein. Die eingestreuten gesprochenen Passagen wirken auch alles andere als intensiv. Insgesamt will einfach kein rechter Fluss aufkommen, das komplette Album wirkt halb einschläfernd, halb anstrengend. Da hör ich mir doch lieber zum x-ten Mal „Snake Mountain“ an, das ballert wenigstens ordentlich.

5 Punkte (von max. 15)

Bogatzke 21.10.2006

TRACKLIST
01) gefühlsverlust
02) leere menge
03) untrennbar
04) früher war es einfach allein zu sein
05) hassliebe
06) tunnelblick
07) bislang hatte ich es mit ignorieren versucht
08) die angst vor der angst
09) seit dem tag
10) wenn kein regen mehr fällt
[ *** Anspieltipps ]

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