Cd-Besprechung

An Cafe

Magnya Carta

Gan Shin (Universal)
  Vö: 06.07.2007

Bewertung:  3 Punkte
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Bereits beim ersten Song des Full-Length-Debuts der japanischen Manga-Rock-Kids von An Cafe spuken mir unwillkürlich drei Worte im Kopf herum: „Disco“, „Gitarre“ und „Pokemon“. In Japan sind sie schon durchgestartet, die Band die sich laut Presseinfo „von Anfang an durch ihre exzentrischen und stylishen Outfits auszeichnete“. Gan Shin bringt uns das Album „Magnya Carta“ jetzt auch nach Europa und angesichts des zwischenzeitlich Staatsgrenzen-überschreitenden Erfolges der (zumindest rein äußerlich) ähnendeln Band Tokio-Hotel scheint das Ganze auch ziemlich vielversprechend.

Und so verwundert es auch nicht, wenn man nach erstem Drücken der Play-Taste umgehend feststellen muss, dass dieses Album, anders als die Veröffentlichungen von Labelmates wie Balzac oder Dir En Grey, für eine Zielgruppe bestimmt ist, die beim Rock-Schuppen um die Ecke noch nicht an der Ausweiskontrolle vorbeikommt. Da trifft schmissiger Pop-Punk auf Keyboards, deren Höhen am Nervensystem kratzen, da trifft Disco auf Bon Jovi-Soli. Bei „Smile Ichiban Li“ fühlt man sich wie in einem Nintendo-Jump’n’Run-Videospiel, bei „Stumble Across A Miracle“ wird dann schon mal die Pur-meets-Wolle-Petry-Hymnenkeule rausgeholt. Den Höhepunkt der Platte bildet „Pixxxy’n PURIN“, das einzige Stück, bei dem der flotte Punkrock mal nicht von einem stupiden Discobeat unterbochen wird.

Somit kann man diese Platte leider nur an Leute empfehlen, die a) sich an Fantômas satt gehört haben und einen neuen Kick benötigen, b) ein Geschenk für die 11-jährige Nichte brauchen oder c) die Titelmelodie von „Sabre Raider“ für den größten Song aller Zeiten halten.

3 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst, 09.08.2007

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