Cd-Besprechung

American Music Club

Love Songs for Patriots

Cooking Vinyl (Indigo)
  Vö: 06.09.2004

Bewertung:  11 Punkte
Leserwertung:  13.0 Punkte
Stimmenzahl: 1

- 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Mark Eitzel, der Schutzbaron all der vergessenen Verzweifelten, ist zurück. Nach einigen Soloalben hat er für die Aufnahme von „Love Songs for Patriots“ seinen American Music Club wieder belebt. Dessen musikalische Präferenzen noch immer zwischen Rock, Folk, Country, Jazz und Pop liegen. Wobei über allem trotz vortrefflicher Melodien eine gewisse Vorliebe für rumpelige, sperrige Sounds liegt.

Ursprünglich sollte das Album „America is over“ heißen, was Eitzel aber zu plakativ war. Anstatt dessen wählte er das ironische „Love Songs for Patriots“. Passt auch besser zum Album, wird doch auch hier Kritik am zeitgenössischen Amerika eher subtil vorgetragen. So beschreibt er in „Patriots heart“ falsch verstandene Vaterlandsliebe als Stripper, der in einer schäbigen Bar seiner Arbeit nachgeht. „Fuck the government“ kann man dann ja immer noch auf die Website schreiben.

Aber auch die großen Gefühle haben auf dem Album, etwa in der ergreifenden Heimwehballade „Home“, ihren Platz. Vor allem aber ist da Hoffnung, so heißt es in „Ladies and Gentlemen“: „it’s time for all the good that’s in you to shine”. „Love is“ streichelt mit Gitarren und Orgeln ein gebrochenes Herz. „Only love can set you free“ beschwört die heilende Kraft der Liebe und „Another Morning“ spendet allen Verlierern Mut.

Fassen wir zusammen: Trotz großartigem Songwritings ist das Schaffen des AMC aufgrund der lärmigen Instrumentierung nicht von jedermann goutierbar. Zweifelsfrei aber von Liebhabern der Musik von Nick Cave, den Red House Painters oder Mark Lanegan.

11 Punkte (von max. 15)

Sven Rindfleisch, 27.11.2004

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